Ein Berg – Ein Sturz – Ein langes Leben
Inhalt
Ein Großvater lebt in einem kleinen Häuschen in einem Dorf. Immer wenn er zum Markt möchte, muss er den Berg des Grauens überqueren. Der Berg heißt so, da die Menschen wissen: Wer auf diesem Berg stürzt, der hat nur noch drei Jahre zu leben.
Auf dem Berg des Grauens bewegt sich der Großvater stets vorsichtig, doch eines Tages erschreckt ihn ein Geräusch. Er stolpert und fällt. Danach grämt er sich sehr, weiß er doch noch einige Dinge, die er mit seinem Leben anfangen will. Als die drei Jahre verstrichen sind, wird er krank, doch keine Ärztin kann ihm helfen. Doch dann kommt die Enkelin daher. Als sie hört was geschehen ist, macht sie eine ganz andere Rechnung auf….
Bewertung
Dayeon Auh erzählt uns das koreanische Märchen auf wunderbare Art und Weise nach. Sie schmückt es mit kräftigen Farben und einem Großvater, der durch den struppigen Bart, dem karierten Hemd und den roten Stiefeln unheimlich liebenswert daherkommt. Der Berg ist eher dunkel dargestellt, was zum Berg des Grauens natürlich sehr passend ist. Die Natur um den Berg des Grauens wirkt wild, die Pflanzen wachsen dicht.
Die Bilder sind eher grob gezeichnet, trotzdem lässt sich durch die Haltung und Mimik des Großvaters sein Zustand ablesen.
Sprachlich ist das Bilderbuch sehr gut, wobei ich spannend finde, dass die Redewendung „Um Himmels willen!“ vorkommt, wer es mag, kanns bestimmt sehr ausdrucksstark lesen, ich bin mir aber nicht sicher, ob es sich für alle eignet.
Die Geschichte kommt, durch den drolligen Großvater, wenig bedrohlich daher. Es ist eher eine humorvolle Geschichte, die durch die Rechnung der Enkelin ja auch ein gutes und witziges Ende findet.
Der interkulturelle Aspekt ist für mich auch schön: Ich wusste nicht, dass viele koreanische Märchen von Bergen erzählen. Eine gute Geschichte, die auf einem Märchen basiert ist für mich immer eine Einladung zu sehen, wo sich das Land befindet, aus der die Geschichte kommt.
Pädagogische Vermittlung
Nach dem Lesen des Bilderbuchs würde ich mit den Kindern ins Gespräch gehen: Ein Berg des Grauens, gibt es denn sowas?
Welche schlechten Omen kennen die Kinder? Wie geht es dem Opa mit dem Glauben? Was macht ihn denn so krank?
Am Ende ist die Geschichte umgedreht: Wer diesen Berg herunterpurzelt hat ein langes Leben… funktioniert das?
Welchen Berg würden wir gerne überqueren?
In einem zweiten Angebot gehen wir ins Malatelier und malen mit Fingerfarben unseren Lieblingsberg. Was wohl passiert, wenn wir diesen überqueren?
In einem dritten Angebot schauen wir, woher Dayeon Auh kommt. Wo ist Südkorea auf unserem Globus. Wie heißt die Hauptstadt, welches Essen kommt aus Korea? Wie sieht es dort aus? Als Grundlage würde ich Bilder aus dem Internet nehmen, wobei ich darauf achten würde, städtische und ländliche Gegenden, sowie unberührte Natur zu zeigen.
Text und Bild: Dayeon Auh
Nordsüd, 2024
ISBN: 978-3-314-10683-5
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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