Floh geht in die Stadt

Ein Bilderbuch über Verlust und Wiederkehr
Inhalt
Als Floh endlich mit seiner Mama in die Stadt darf, sind Freude und Aufregung groß. In der U-Bahn stehen die Menschen dicht gedrängt. Da wird Floh doch ein wenig schüchtern. Auf einmal springt seine Mama auf und ruft ihm zu, dass sie aussteigen müssen. Seine Mama ist schon draußen, aber Floh wird der Weg versperrt. Verzweifelt jault er auf, wie gut, dass Hündin Mara ihm zu Hilfe kommt, gemeinsam mit ihren Freunden machen sie sich auf die Suche…
Bewertung
„Floh geht in die Stadt“ greift eine Urangst der Kinder auf: Verzweiflung, wenn auf einmal die Eltern weg sind. Anstelle von Kindern hat Sophie Hofmann vermenschlichte Hunde gewählt. Die Geschichte ist sehr rund und folgt einem roten Faden, allerdings ist mir der Text ein wenig zu holprig. Viel wörtliche Rede und manch überflüssiger Satz macht das Lesen ein wenig anstrengend. Die Kinder fühlen sich aber vom Thema und / oder den schönen Tierzeichnungen von Leonard Erlbruch angesprochen und können die Handlung gut auf sich übertragen.
Der farbenfrohe Stil, die ausdrucksstarken Hunde und die liebevollen Details des Künstlers überzeugen und erfreuen auch die Kinder sehr. So hat der Hund „Kommandant Ole“ eine rote Mütze auf, aus der zeitweise eine Maus herausschaut.
Die Aussage des Bilderbuchs: Auch wenn es ganz schlimm kommt: Du bist nicht allein.
Das Netzwerk auf das Mara zurückgreifen kann, ist äußert praktisch und der soziale Zusammenschluss der Stadthunde vermittelt: Gemeinsam sind wir stärker, als alleine. Das sind schöne Botschaften, die Kinder im Alter von 3-6 Jahren immer wieder hören können.
Unsere Kinder lieben die sympathischen Zeichnungen sehr und möchten das Bilderbuch gar nicht mehr weglegen, daher empfehlen wir es von Herzen!
Pädagogische Vermittlung
Was tun, wenn im Gewimmel der Stadt Mama oder Papa verloren gehen?
Das Bilderbuch ist ein toller Einstieg, um über solche Situationen zu sprechen und zu bereden, was die Kinder am besten tun sollen.
Achtung: Der Tipp eine Frau mit Kinderwagen anzusprechen ist veraltet: Frauen mit Kinderwagen haben meist genug zu tun. Besser: Polizisten oder Männer / Frauen im mittleren Altern ansprechen, nicht (vom Platz an dem man das Verschwinden bemerkt hat) weggehen oder mit Fremden mitgehen.
Das Bilderbuch eignet sich nicht zur reinen Bilderbuchbetrachtung, da der Text stark zum Verständnis beiträgt, trotzdem sollten die Kinder ermuntert werden, ihre Entdeckungen auf den farbenfrohen Seiten kund zu tun.

Autor_in: Sophie Hofmann
Illustrator_in: Leonard Erlbruch
Peter Hammer Verlag, 2024
ISBN: 978-3-7795-0745-1
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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