Lottes erster Schultag

Inhalt

Lotte kann nicht einschlafen, denn morgen ist ihr erster Schultag. Am Tag zuvor haben ihre Mama und sie noch alle Stifte und Hefte besorgt, die sie für die 1.Klasse benötigt. In der Nacht träumt sie, dass die Stifte erwachen und ein riesiges Chaos in ihrem Schulranzen anstiften. Glücklicherweise wacht ihr Kuscheltier Schweinchen auf und weist die aufmüpfigen Schreibutensilien in ihre Schranken. Komisch als Lotte morgens aufwacht, kann sie ihr Schweinchen gar nicht finden. Wo es nur sein mag? Ach, es hat sich im Schulranzen versteckt, möchte es den ersten Schultag mit Lotte gemeinsam bestreiten?

Bewertung

Das farbenfrohe Bilderbuch von Cornelia Boese und Dorota Wünsch thematisiert einen wichtigen Schritt in der Bildungskarriere: Den ersten Schultag. Dieser ist oft von vielen Erwartungen, Hoffnungen, Ängsten überladen. Kinder spüren, dass die Bezugspersonen sich an ihre Schulzeit zurückerinnern und hoffen, dass es dem Kind gefallen mag.
Damit die Kinder gut in der Schule ankommen können, eine Vorstellung haben, was sie dort erwartet, gibt es unterschiedliche Bücher zum Thema. Viele davon sind eher langweilig und nichtssagend. „Lottes erster Schultag“ gehört nicht dazu. Dieses Bilderbuch ist ein Leseerlebnis, dass Kinder bestärken kann: Das Kuscheltierschwein spielt für Lotte eine große Rolle. Die Leser*innen wissen: „Ich darf noch Kuscheltiere zum Trösten nehmen. Ich bin noch nicht zu groß.“
In der Schule gefällt es Lotte sehr gut, so dass sie am nächsten Tag auch ohne Schwein gehen kann.
Die Anschaffung der Schulmaterialien verläuft höchstmodern an einem Computer, bevor Mama und Lotte in den Schreibwarenladen gehen.
Es macht Spaß, sich vorzustellen, wie die Stifte ähnlich den Wasserkrügen im Zauberlehrling auf einmal ein Eigenleben beginnen. Allerdings sind die Zeichnungen schon ein wenig gruselig, wenn Lineal und Stifte im Chaos versinken und das bekümmerte Schmuseschwein einschreitet.
Wichtig: Um den Schulalltag zu vermitteln, ist dieses Buch nicht ausreichend, da es keine Unterrichtssituation abbildet.

Der dichte Text ist wie beim Vorgänger „Wo ist Theatrine?“ in Reimform verfasst. Mir erscheinen die Abschnitte in „Lottes erster Schultag“ aber tendenziell kürzer. Die Bilder sind mit kräftigen Farben gestaltet. Lotte und ihre Mama sind klar als weiblich zu lesen, sie tragen aber keine typischen Farben.
Auffallend ist, dass nur die Mama auftritt, ohne Partner oder Partnerin.

Pädagogische Vermittlung

Das Bilderbuch ist sehr gut als Vorbereitung auf die Schule einsetzbar, um Fragen und Erwartungen zu klären. Wenn es nur halb so gut ankommt, wie „Wo ist Theatrine“ – was wirklich lang ist – ist es eine genussvolle Bilderbuchgeschichte mit Happy End.
Ich würde das Bilderbuch zunächst mit allen Kindern ansehen. Mir wäre es wichtig, den Kindern gemeinsam die ein wenig gruseligen Bilder zu zeigen und mit ihnen zu besprechen. Dann würde ich einfach warten, wer auf das Bilderbuch anspringt.

Wichtig: Es ist immer von Vorteil mehrere Bilderbücher zum gleichen Thema anzubieten. Die Kinder sind verschieden und werden auch von unterschiedlichen Büchern angesprochen.
Weitere Bilderbücher zum Thema Einschulung sind: „Der Ernst des Lebens“ oder „Endlich Schule“.

Lottes erster Schultag
Autor: Cornelia Boese
Illustratorin: Dorota Wünsch
Gerstenberg, 2025
ISBN: 978-3-836-962537
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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