Maimun

Inhalt
In einem Haus in Kairo wohnt Tuha mit ihrem Vater, der als Gaukler sein Geld verdient. Bei ihnen wohnt auch ein Affe, der Maimun heißt, das bedeutet „Mit Glück gesegnet“. Tuhas Vater zieht jeden Morgen los, um als Gaukler das Tamburin zu spielen. Tuha tanzt und Maimun hat ein kleines Dreirad, auf dem er seine Runden dreht. Die Menge ist begeistert. Doch in diesem Beruf ist der Gewinn sehr wechselhaft und oftmals kommen sie mit leeren Taschen nach Hause. Der Vater scheint nachdenklich und ernst. Bald darauf besorgt er sich einen Esel, um auf dem Markt Orangen zu verkaufen. Er möchte Maimun weggeben, da sie zu wenig Geld haben, um genügend Essen zu kaufen. Tuha ist entsetzt. Sie denkt nach und hat schon bald eine Idee, die die Lage ihrer Familie verbessert…
Bewertung
Sahar Abdallah wurde in einem Schweizer Museum inspiriert eine Geschichte von einem Äffchen und einem Kind zu erzählen. Die Autorin ist im Jemen geboren und hat lange Zeit in Kairo, der Heimat ihres Vaters gelebt.
In der Geschichte um Tuha und ihrem Maimun erfahren wir viel über die Lebensweise in der ägyptischen Stadt. Die Häuser haben Flachdächer, die Wäsche trocknet an Leinen über den Dächern, zum Frühstück gibt es dicke Bohnen und Falafelbällchen… irritiert war ich vom Kasperlespiel, dass ein anderer Gaukler auf den belebten Platz mitbringt. Der Beruf des Gauklers ist in Kairo selten geworden, wir lesen also ein Bilderbuch, dass vor einigen Jahren spielt. Das Geschichtsbewusstsein von Kitakindern muss noch geweckt werden. Daher wären aktuelle Bilder
Die Bilder sind schwarz weiß Zeichnungen, die meist collagenartig auf braunem Hintergrund, manchmal aber auch im Vordergrund kräftiger Farben zu sehen sind.
Die Geschichte über den armen Gaukler kann Kindern auch Themen wie Armut oder fehlende Anerkennung und Wertschätzung von Arbeit vermitteln.
Was macht Tuha aus ihrer Situation? Sie gibt nicht auf. Gemeinsam mit ihrem Äffchen sucht sie nach einer Lösung, wird aktiv und hilft ihrem Vater erfolgreich die Orangen zu verkaufen, dafür benötigt sie Selbstbewusstsein, Mut und die Freundschaft zu ihrem Maimun.
Pädagogische Vermittlung
Die Bilder von Maimun sind sehr speziell, das Cover schwarz mit weißem Äffchen im Vordergrund, spricht bestimmt nicht alle Kinder gleichermaßen an. Ich würde das Bilderbuch erst einmal in die Gruppe geben und schauen, welche Kinder danach greifen. Da das Bilderbuch für die Kita relativ viel Text hat, würde ich vor allem erst einmal auf die Bilder eingehen. Was gibt es zu entdecken? Was macht das Mädchen in dem Bild. Nebenbei würde ich die Geschichte erzählen, also ein wenig vom Text abweichen. Wenn das Interesse der Kinder geweckt ist, bitten sie mich meistens ohnehin „richtig“ zu lesen. Dann kann ich schauen, was ihr Interesse geweckt hat: Der Affe? Das mutige Mädchen? Die besondere Form der Zeichnungen?
Je nachdem, was es ist, würde ich das Thema am nächsten Tag als ästhetisches Angebot aufgreifen. Dafür würden wir uns zunächst ein paar Seiten aus dem Buch anschauen. Danach würden wir mit Wasserfarben einen Hintergrund gestalten. Während dieser trocknet, bekommen alle Kinder Bleistifte ausgeteilt. Nun geht es ans Zeichnen und ausschneiden. Je nachdem, wie die Kinder am Vortag auf die Geschichte reagiert hätten, dürften sie sich an einem Äffchen versuchen, oder auch an sich selbst, als mutiges Kind?
Kinder, die sich im Zeichnen nicht viel zutrauen, kann man mit Zeichenbüchern unterstützen, in denen vielfältige Lebewesen, Pflanzen und Dinge in einfacher Form dargestellt. sind. Wie zum Beispiel hier.
Unter folgenden Link findet ihr mehr „Own-Voices“ Kinderliteratur des Verlags „Baobab Books“ – Hier .

Bild und Text: Sahar Abdallah
Übersetzerin: Larissa Bender
Baobab Books, 2024
ISBN: 978-3-907-277270
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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