Nicht mehr da
Inhalt
Eines Tages ist der Schneemann weg. Pepe hatte schon lange gemerkt, dass sein Freund nicht mehr so groß und kräftig war wie zuvor. Der Schneemann hatte alles getan, um sich nichts anmerken zu lassen und Pepe hatte versucht ihn mit Eis und Schnee am Schmelzen zu hindern, doch alles war vergebens. Sein Freund, der immer für ihn da war, mit dem er alles, aber auch nichts tun konnte, war geschmolzen. Nicht-mehr-da Sein, Nie-mehr-da-Sein – es fällt Pepe schwer das zu verstehen. Die Zeit vergeht und oft denkt er an seinen Schneemann, denn er „(…) kann die Welt noch immer duch seine Augen sehen.“. Ein, wie Pepe findet, guter Gedanke, der ihn wieder zum Lächeln bringt.
Bewertung
Das Sinnbild des schmelzenden Schneemanns soll für das Älterwerden und den Verlust eines geliebten Menschen stehen. Auf einfühlsame Art erfahren wir, was der Schneemann für Pepe bedeutet. Wie dieser versucht das Unaufhaltsame hinauszuzögern und dann überwältigt wird von der Endgültigkeit, mit welcher der Schneemann schließlich verschwindet. Dieses Buch bietet sich also an, um mit Kindern über den Verlust eines Menschen zu sprechen, ganz generell, insbesondere aber auch im Hinblick auf das Älterwerden. Es kann über die Unumkehrbarkeit gesprochen werden, die der Tod mit sich bringt, über die Gefühle, die in einem Trauerprozess entstehen können und wie wir es schaffen können im Trubel des Alltags an die verstorbene Person zu denken, vielleicht mit einem Lächeln im Gesicht.
Im Familiären-, aber auch im Betreuungskontext kann das Buch genutzt werden, um auf aktuelle Ereignisse einzugehen, aber auch um generell die Thematik anzusprechen, Offenheit dafür zu signalisieren, es ein Stück weit zu normalisieren. Jüngere Kinder schaffen eventuell nicht den Transfer vom Schneemann zu älteren Menschen, doch Trauer und Verlust können sie dennoch verstehen.
Pepe, ebenso wie seine Begleiter, ein Hund und eine kleine Maus, sind bunt und liebevoll dargestellt. Es finden sich auch kleine lustige, aber auch „schön-traurigen“ Details. Die Erzählung ist so, dass auch Kinder ihr gut volgen können und in Kombination mit den Illustrationen schafft es das Buch, dass man als Betrachter*in mit Pepe mitfühlt.
Ein Buch, das es schafft die Themen Verlust und Trauer mit Wärme und Leichtigkeit aufzugreifen.
Pädagogische Vermittlung
Während der Bilderbuchbesprechung im Kita-Kontext ist es mir wichtig immer wieder auf die Gefühle von Pepe einzugehen, sie mit den Kindern zu benennen, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Haben die Kinder schon mal so etwas erlebt? Es ist mir wichtig offen zu sein für die Empfindungen und den Input der Kinder: Was fällt ihenen auf? Was ist ihnen wichtig?
Weitere Bücher, die sich mit dem Älterwerden, Verlust und Trauer beschäftigen sind z. B. Heiße Milch mit Honig, Anna mag Oma und Oma mag Äpfel und Trauerarbeit mit Kindern.
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