Stille Post
Inhalt
Bär und Maus sind gute Freunde. Doch eines Tages kommt ein Streit auf. Sie fühlen sich beide missverstanden und sauer. Die Maus sendet dem Bär in ihrem Zorn eine Nachricht: Sie möchte ihn nie wieder sehen und ihr tut gar nichts leid. Da sie den Bär nicht selbst aufsuchen möchte, gibt sie die Nachricht an den Biber weiter, der sie dem verschnupften Hasen sagt, über mehrere Tiere landet sie beim Maulwurf. Der konnte den Inhalt der Nachricht nicht so recht verstehen, ist sich aber sicher, dass er genau weiß, was gemeint ist. Die Nachricht kommt so versöhnlich an, dass der Bär sich direkt auf den Weg zur Maus macht und diese mit einer Entschuldigung begrüßt. Die Maus bereut mittlerweile ihre Botschaft und ist froh, dass sie kein Unheil angerichtet hat.
Bewertung
Der Titel des Bildbuchs lautet, wie das gleichnamige Spiel. Da es sich um eine wichtige Freundschaft handelt ist die Nachricht ungleich wichtiger. Für die Leser*innen tragen die Missverständnisse der Tiere (das Bibbern des Bibers, das Schniefen des Hasens, das Nuscheln der Muschel) zum Lesespaß bei. Die Geschichte der Versöhnung ist herzlich und schön, nachdem man immer wieder hofft, dass die verletzende Nachricht zum Guten umformuliert wird.
Rebekka Stelbrink hat die warmherzige Geschichte mit fast schon plastischen Illustrationen versehen. Ihre aufeinander aufbauenden Collagen sind mit sehr schönen Farben erschaffen und detailreich. Die Kinder können nicht nur dem Erzählstrang folgen, sondern auch weitere Tiere im Wald entdecken: Der Waschbär hängt Wäsche auf, hinter dem Baum schaut ein Fuchsschwanz hervor, der Bär hat eine große und eine kleine Tür für seine Gäste.
Die Gefühle von Bär und Maus sind ausdrucksstark dargestellt und so kommt das schönste Bild auf der letzten Seite, auf der der große Bär die kleine Maus liebevoll an sich drückt.
Pädagogische Vermittlung
Ich würde die Aktivität mit Kindern zwischen vier und sechs Jahren durchführen. Meiner Erfahrung nach, kann man mit Kindern diesen Alters schon das Spiel „Stille Post“ spielen. Und so würde ich zum Einstieg eine kurze Nachricht im Kreis herumschicken. Zum Beispiel: „Hallöchen, heute wollen wir gemeinsam lesen“. Die Kinder geben sich die Nachricht gegenseitig weiter. Ich warte gespannt was herauskommt, stelle die Nachricht in jedem Fall richtig und zeige ihnen dann das Buchcover.
„Heute geht es um ein Buch, dass so heißt, wie das Flüsterspiel: „Stille Post“.
Die Kinder dürfen nun erstmal das Cover betrachten und erzählen, was sie darauf erkennen. Tatsächlich kann man die innige Beziehung zwischen Bär und Maus schon erraten.
Im Hauptteil würde ich die Kinder entdecken und erzählen lassen und trotzdem auch die Geschichte lesen. Dies ist notwendig, da die Nachricht nicht aus den Bildern gelesen werden kann. Je nachdem wie viel Inhalt die Kinder den einzelnen Seiten entlocken, würde ich den Text aber in jedem Fall abkürzen.
Zum Abschluss der Aktivität sprechen wir über Freundschaft und welche Nachrichten wir gerne in einer Freundschaft hören. Wir überlegen uns, was uns gut tut.
Dann senden wir noch eine schöne Nachricht in die Runde und geben Sie wieder von Ohr zu Ohr: „Wie schön, dass wir gemeinsam hier sind.“ – Mal sehen, was am Ende rauskommt.
Text:: Andrea Tuschka
Bild:: Rebekka Stelbrink
Bohem, 2025
ISBN: 978-3-95939-235-8
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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