Wenn Lisa wütend ist
12 Bilderbuchkarten für das Kamishibai
Inhalt
Die Bilderbuchkarten erzählen von der wütenden Anna, die ihre Wut auf unterschiedliche Art und Weise ausdrückt, bzw. fühlt. „Wenn Lisa wütend ist, dann… „.
Die passenden, ausdrucksstarken Bilder hat Manuela Olten beigesteuert. Lisa trägt einen weißen Tütü, ein Ringelshirt und rote Schuhe, im Haar steckt eine blaue Haarklammer. Ob der schicke Rock Grund der Wut ist, erfahren wir nicht, nur wie Anna mit ihrer Wut umgeht und dass sie richtig wütend ist.
Im Booklet findet wir zu jeder Seite Ziele, die teilweise auf besondere Fragestellungen hinweisen, die sich durch eine Illustration ergeben. Außerdem sind Impulse beschrieben, wie die Kinder auf unterschiedlichen Ebenen nachvollziehen können, was gerade mit Anna passiert.
Während die Wut von Lisa anfangs wie ein Gefühl beschrieben wird, dass dazugehört und das man auch wertschätzen kann, wird die Wut am Ende auch fürchterlich und beängstigend und so groß, dass Lisa sie nicht mehr aushalten kann. Doch Lisa löst ihre Wut selbst auf, indem sie erst schreit und dann lacht.
Bewertung
Die Bildkarten eignen sich sehr gut, um das Gefühl „Wut“ mit den Kindern zu besprechen. Mir gefällt am Lesen der Abfolge, dass sich die Wut immer wieder ein wenig ändert und die Kinder gemeinsam den „Verlauf“ nachvollziehen können. Die ausdrucksstarken aber auch lustigen Bilder von Manuela Olten geben dem Wutausbruch ein bisschen Leichtigkeit. Kinder und Erwachsene dürfen von oben draufschauen und können sich in den „Witz“ flüchten, wenn sie zu sehr bei Anna mitfühlen. Die Kinder können wahrnehmen, dass der Wutanfall in der näheren Umgebung auch Gefühle auslöst. Die begleitenden Sätze beginnen immer mit „Wenn Lisa wütend ist, ….“ – diese Wiederholung wird ergänzt mit der jeweiligen Handlungsweise, die aber auch sehr schön beschrieben ist. Persönlich finde ich toll, dass sich Autor und Illustratorin ein Mädchen mit einem relativ verbreiteten Namen ausgesucht haben, das auch noch einen Tütü trägt. Auch Mädchen und Frau dürfen wütend sein und ihrer Wut Luft machen, auch wenn sie es gesellschaftlich noch nicht immer dürfen.
Wörter und Bilder ergänzen sich sehr gut. Das Ende zeigt, wie Lisa ihre Wut kaum mehr aushält und durch schreien und lachen einen Weg findet ihr Luft zu machen. Ich finde es schön, dass Lisa hier so viel Selbstkompetenz zugestanden wird, gleichzeitig würde ich als Pädagogin darauf verweisen, dass man auch wütend Nähe suchen, bzw. um Hilfe bitten kann.
Das Booklet ist sehr hilfreich, da es nochmals explizit auf die einzelnen Bilder eingeht und durch die Ziele und Impulse vertieft auf die Inhalte eingeht. Als Pädagog*in muss man sich entscheiden, ob lieber drei Karten vertieft wahrgenommen oder der ganze Wutanfall thematisiert wird.
Die ausführende Fachkraft sollte sich in jedem Fall gut vorbereiten und das Booklet einmal genau anschauen, so dass sie einen guten Überblick bekommt und die Karten herausgreifen kann, die für die Kinder oder Sie von großer Relevanz sind.
Der einzige Kritikpunkt ist für mich, dass der Text nicht auf dem Cover hinten komplett abgebildet ist. Das würde das vorlesen sehr erleichtern.
Fazit: „Wenn Lisa wütend ist“ eignet sich sehr gut zum Einsatz in Kitas, Kindergärten, Grundschulen oder Betreuungen.
Ein weiteres Bilderbuch zur Wut heißt: „Wut“. Bilderbücher und Medien über Gefühle sind „Bildkarten Gefühle“ oder „Das Farbenmonster“. Ihr könnt aber auch einfach mal in die Top 10 zum Thema „Gefühle“ schauen.
12 Karten für das Kamishibai
Autor: Heinz Janisch
Illustratorin: Manuela Olten
Beltz Nikolo, 2016
ISBN: 978-3-407-72744-2
Der Autor des Booklets zum Umgang mit Bilderbuchkarten ist Michael Fink.
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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