Das Theater von nebenan

Inhalt

Pia und Pablo sind Geschwister, die gerne mit Handpuppen spielen. Als sie eines Tages im Garten sind, hören sie das Brummen eines Spielzeughelikopters. Der Helikopter gehört Ricky, dem neuen Jungen von nebenan. Ricky stellt schnell klar, dass er nichts davon hält, mit Puppen zu spielen und begeistert Pablo für seine Fahrzeuge. Pia vermisst das Puppenspiel mit ihrem Bruder, der nur noch für Ricky Zeit hat. Doch eines Tages ist Ricky krank und sie beschließen, eine Aufführung am offenen Fenster zu machen. Während des Spiels fällt Pias Lieblingspuppe Linda ins Aquarium und anstatt sie zurückzugeben, lacht Ricky und schließt das Fenster. Als er gerade seinen neuen Zeppelin bauen will, sieht er die Puppe und hat eine glänzende Idee…

Bewertung

„Das Theater nebenan“ stellt einen Konflikt vor, wie er in jeder Nachbarschaft bzw. in jeder Dreierkonstellation auf irgendeine Art und Weise Thema wird. Aus diesem Grund halte ich das Bilderbuch gerade für Kindergarten und Grundschule für sehr geeignet. Die Kinder können sich in die Gefühle der Charaktere hineinzuversetzen, um Motive und Reaktionen nachvollziehen zu können. Keiner der drei hat es einfach: Ricky ist neu, er fühlt sich einsam und wünscht sich einen Freund. Pablo findet Ricky spannend, hat aber seiner Schwester gegenüber ein schlechtes Gewissen und Pia ist enttäuscht, dass Pablo das Spiel mit ihr auf einmal so wenig bedeutet. Die detailreichen, fast fotografischen Illustrationen machen es leicht, sich mit den einzelnen Charakteren zu identifizieren. Die Gesichter der Kinder sind sehr ausdrucksstark und dadurch gut für die Perspektivübernahme geeignet. Durch die Farbgebung und Gestaltung hat man das Gefühl eine Kindheit aus vergangene Zeiten zu betrachten. Nur durch die modernen Gegenstände in den Illustrationen (Ballons, Fernbedienung) passt es ins Hier und Jetzt. Diese Mischung aus Detailtreue und Nostalgie wirkt faszinierend und kann auch bei Kindern sehr gut ankommen.

Pädagogischer Impuls

Wir sitzen im Kreis und singen gemeinsam das „Kindermutmachlied„. In diesem Lied geht es darum, wie man sich fühlt, wenn man gebraucht und gemocht wird. Wir schauen uns den Buchumschlag an: Wer ist darauf zu sehen? Wie geht es den Kindern? Was machen sie gerade? So wie wir sie hier sehen, haben sie nicht von Anfang an miteinander gespielt, lasst uns gemeinsam das Bilderbuch lesen.
Nach dem Lesen lege ich drei Figuren (z.B. Holzfiguren oder Puppen) in die Mitte. Sie stehen für die drei Hauptprotagonisten. Wir legen die beiden Jungs nebeneinander und ein Spielzeugauto dazu. Wo ist Pia? Was macht sie abseits vom Geschehen? Jedes Kind darf sich einen Satz überlegen, was eines der Kinder denken könnte. Wir schreiben diese Sätze in Sprechblasen und legen sie zur jeweiligen Figur.
Das Buch endet damit, dass alle zusammenspielen, daher legen wir auch die drei Figuren zueinander. Wie geht es ihnen jetzt? Wichtig ist es mir hier, zu betonen, dass solche Konflikte passieren können und dürfen. Doch wenn man in so einer Situation ist, sollte man sich bewusst machen, wie die anderen Kinder sich fühlen und versuchen einen gemeinsamen Weg zu finden.


Das Theater von nebenan
Autorin / Illustratorin: Sonja Danowski
Bohem, 2019
ab sechs Jahren
ISBN: 978-3-95939-071-2


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