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Inhalt

Merle und Robbi spielen mit dem Tablet, als ihr Papa kommt und ihnen das Tablet wegnimmt, um sie nach draußen zu schicken. Dort lehnen sie sich über einen Ast und langweilen sich zutiefst: Die Schaukel wackelt, Wettrennen macht keinen Spaß und auch alle weiteren Vorschläge des Vaters werden abgelehnt. Letztlich pumpt dieser ihnen noch das Planschbecken auf, damit sie endlich aufhören, auf dem Ast herumzuhängen. Doch die beiden weigern sich immer noch, selbst als der Spatz sich im Planschbecken austobt, lümmeln sie gelangweilt herum. Auf einmal macht es „Pups“ – wer war das nun? Jetzt wird gelacht und geplantscht, dass es nur so spritzt.

Bewertung

Die große Stärke des Bilderbuchs liegt in den kolorierten Zeichnungen von Claude K. Dubois, der die Stimmung der beiden kleinen Vögel perfekt in Szene setzt. Diese beiden hängen gelangweilt an einem Ast und möchten sich erst einmal auf nichts einlassen. Die Mimik und Haltung der Vogelkinder drückt schlimmste Langeweile aus und bräuchte keinen Text. Doch taucht immer wieder der Vogelpapa auf, um neue Spielvorschläge zu machen. Dieser, so scheint es, kann die Langeweile seiner Kinder kaum aushalten und sucht nach neuen Möglichkeiten sie zu unterhalten. An dieser Stelle möchte ich zwei Aspekte hervorheben: Es ist der Papa (nicht die Mama), der sich um Wäsche und Kinder kümmert und ihn bedrückt die Langeweile seiner Kinder sehr. Das sollte es nicht, passiert uns Eltern aber allzu oft: Langeweile ist wichtig und führt zu kreativem Spiel, die Kinder werden es auch selbst aus ihrer Lage schaffen. In diesem Bilderbuch ist der Auslöser zum kreativen Spiel der Pups, der die Kinder zum Lachen bringt und sie zu weiteren Albernheiten verleitet.
Wenig Gefallen finde ich an den Dialogen, deren Wortwahl mich nicht anspricht („Supi!“). Ich kann mir vorstellen, dass der Übersetzer Worte der Kinder nutzen wollte. Ich finde die Sprache aber holperig und oft unnötig, da die Illustrationen eigentlich für sich sprechen. Wahrscheinlich wären sie mir auch im französischen Original zu viel.

Pädagogische Vermittlung

Dieses Bilderbuch werde ich in einer dialogischen Betrachtung mit den Kindern anschauen. Die Geschichte ist brandaktuell und kommt direkt aus der Lebenswelt der Kinder. Sie können den Vögeln und dem Vogelpapa die perfekten Stimmen geben und in ihrer Mimik und Gestik ablesen, wie sie sich fühlen.
Durch Rückfragen erschließen wir uns Seite für Seite. Danach überlegen wir gemeinsam: Wie ist das mit der Langeweile, weiß man schon, wann sie einen überfällt? Soll man was dagegen tun? Kann man was dagegen tun? Mal schauen, was die Kinder (zwischen fünf und sechs Jahren) dazu sagen.

Pfff…
Autor und Illustrator: Claude K. Dubois
Übesetzung: Tobias Scheffel
Moritz Verlag, 2019
ab drei Jahren
ISBN: 978 3 89565 371 1

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