Das kleine Ich bin Ich

das kleine ich bin ich

Inhalt

„Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren“Das bunte Geschöpf, das eigentlich nur fröhlich spazieren ging, wird vom Frosch verunsichert. Es kann ihm nicht beantworten wer oder was es ist. Es beginnt andere Tiere zu fragen, ob es zu ihnen gehöre, diese zeigen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. Nirgends scheint es dazuzugehören, traurig und müde legt es sich auf eine Wolke. Als es am nächsten Morgen in der Stadt erwacht, erklären ihm auch noch die Hunde, dass es nicht dazugehört. Das Geschöpf beginnt fast zu weinen, als es in Gedanken vertieft weiter geht, fällt ihm plötzlich die Lösung ein: „Ich bin ich!“. Im Park sieht es bunte Seifenblasen und läuft schnell hin um darin sein Spiegelbild zu entdecken. Die Seifenblase zerplatzt, doch es läuft munter weiter. Es geht zurück auf die Wiese, auf der die Geschichte begann und erklärt den Tieren dort: „Ich bin ich“. Alle sind damit einverstanden und freuen sich, dass das kleine Geschöpf seine Antwort gefunden hat.

Bewertung

„Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe beschreibt ein Tier, das sich nicht zugehörig fühlt. Dieses Gefühl verfolgt auch schon Kinder im Kindergartenalter, wenn sie bei Themen nicht mitreden können, oder die beste Freundin gerade lieber mit einem anderen Kind spielt. Die Identifikation mit dem kleinen bunten Geschöpf ist einfach. Bestimmte Merkmale unterscheiden oder vereinen uns, jeder ist ein bisschen anders. Jeder ist ein „Ich bin ich“ und darüber können wir uns freuen.
Der Klassiker des Jungbrunnen Verlag ist in wunderschöner Reimform verfasst, so dass die Kinder nach der zweiten Wiederholung von „Denn ich bin ich weiß nicht wer“ mitsprechen können. Der Wechsel von Zuhören und Mitsprechen ist toll, um die Kinder weiter auf das Buch zu fokussieren und sie mit der melodischen Sprache von Reimen vertraut zu machen. Die Illustrationen sind abwechselnd farbig und grau, damit wird die Stimmung des kleinen Tieres widergespiegelt. Die Hoffnung des kleinen Tieres Seinesgleichen gefunden zu haben, wird immer wieder getrübt.
Das Buch ist mittlerweile in mehreren Sprachen erschienen, so dass man es gut für mehrsprachige Angebote benutzen kann. – Spannend, wie unterschiedlich so ein Klassiker klingen kann.

Vermittlung

Nach dem Lesen spreche ich mit den Kindern über unsere Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Wir haben kurze Haare, lange Haare, verschiedene Hautfarben, Sommersprossen, Brillen, Ohrringe. Warten wir ab, welche Äußerlichkeiten den Kindern selbst auffallen. Zusätzlich weise ich zu äußerlichen Unterschieden auch auf Vorlieben und persönliche Eigenschaften hin: Paul spielt gerne am Maltisch und Monika ist am liebsten draußen. Nach dem verbalen Thematisieren unserer Unterschiede und Gemeinsamkeiten gestalten wir ein Plakat. Dazu nehmen wir von jedem Kind ein Foto und schneiden den Kopf aus. Nun dürfen die Kinder diesen aufkleben und ihren Körper mit den Eigenschaften und Vorlieben dazumalen, die ihnen wichtig sind. Danach erzählen mir die Kinder, was sie gemalt haben: „Das bin ich mit roten Haaren und ein paar Sommersprossen, ich mag die Farbe grün und esse gerne Pizza“ – Das schreibe ich dann zu dem jeweiligen selbstgemalten Portrait. Herauskommt ein Plakat auf dem viele unterschiedliche Kinder, mit den Eigenschaften und Vorlieben gemalt sind, die sie selbst für wichtig und nennenswert halten. „Wir sind wir“ – eine Gruppe aus „Ich bin ichs“.

Auszeichnungen

Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur 1972

das kleine ich bin ich
Das kleine Ich bin Ich
Autorin: Mira Lobe
Illustratorin: Susi Weigel
Jungbrunnen Verlag, 1972
ISBN: 978-3-7026-4850-3
ab 3 Jahren

Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal

Deutsch, Arabisch, Farsi (ISBN: 978-3-7026-5900-4)
Deutsch, Kroatisch, Serbisch, Türkisch (ISBN: 978-3-7026-5830-4)
Englisch (ISBN: 978-3-7026-5857-1)
Russisch (ISBN: 978-3-7026-5840-3)

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3 Antworten

  1. Nadja sagt:

    Hast du da noch die ausarbeitung? Würde mich sehr darüber freuen. Liebe Grüße

  1. 30. April 2019

    […] illustration is taken from Buchwegweiser where you can also find a recent (2018) review of the book in […]