Die rote Burg
Inhalt
Der Ich – Erzähler ist zur Geburtstagsparty eingeladen. Er erklärt, wie er für seinen Freund ein Geschenk ausgesucht, die Karte gebastelt und sich schick gemacht hat. Er hat für Finn die rote Burg ausgesucht, dieselbe, die er selbst in grün hat. Plötzlich findet er die Burg in grün gar nicht mehr so toll. Er hätte viel lieber die rote Burg, doch seine Mama bleibt stur. Er hat schließlich das Geschenk selbst ausgesucht. Als sie auf den Geburtstag kommen, essen sie erstmal Kuchen und trinken Saft. Dann werden die Geschenke ausgepackt. Die Karte beachtet der Geschenkte gar nicht und die rote Burg, mag ihm auch nicht recht gefallen. Viel lieber hätte er eine Grüne. Hach, da geht es unserem Erzähler schon ein wenig besser…
Bewertung
Das Gefühl, das in diesem Bilderbuch beschrieben wird heißt Neid. Ein Gefühl, was wir alle irgendwann einmal spüren, wenn wir gerne hätten, was der andere hat. Noch schlimmer, wenn wir ihm dies auch noch schenken müssen. Die Bilderbuchmacherin Emma AdBåge hat ein fantastisches Gespür, was die Gefühlswelt von Kindern angeht. Sie lässt die Kinder erzählen und findet die treffenden Worte, welche ihre ausdrucksstarken Bilder unterstreichen. Die beinahe kindlich erscheinenden Zeichnungen, die nur teilweise eingefärbt sind, werfen uns mitten in das Geschehen. Dieses beginnt kurz vor der Geburtstagsfeier. Der Erzähler beschreibt, welche kulturellen Abläufe das Geburtstagsfest mit sich gebracht hat: Mama und er (oder sie?) haben eine Karte gebastelt, sich schick gemacht und ein tolles Geschenk ausgesucht. Der Konflikt des Schenkens, was man selbst gern haben möchte, ist eindrücklich dargestellt und so bleibt den Leser*innen nur das Mitfühlen, bevor der Konflikt seine Bedeutung verliert, weil Finn eigentlich selbst die grüne Burg haben wollte und der Hauptprotagonist sich voll Genugtuung seiner Torte zuwendet. Eine sympathisch, ehrliche Geschichte über das Schenken und Beschenkt werden.
Pädagogische Vermittlung
Diese Geschichte passt in jedes Gefühle – Projekt, da sie eine Situation darstellt, welche die meisten Kinder kennen. Ich würde im Anschluss mit den Kindern ein Gesprächskreis machen, wie es ihnen so geht mit dem Schenken. Eigentlich möchte wir unseren Freund*innen ja gerne tolle Geschenke machen, wem fällt das manchmal schwer? Wie geht es uns, wenn wir beschenkt werden? Wenn wir an unsere Geburtstagsfeiern denken, was ist uns am Wichtigsten? Die Kinder lernen eigene Gefühle zu benennen und Perspektiven zu wechseln.
Autorin und Illustratorin: Emma AdBåge
Übersetzerin: Maike Dörries
Kunstmann, 2021
ISBN: 978-3-95614-438-7
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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