Herr Kleemann und sein Fisch

Inhalt

Herr Kleemann angelt, denn er möchte zum Abendessen panierten Fisch mit roten Rüben und Kartoffelbrei. Nach einer Weil ruckelt es an der Angelschnur und tatsächlich ist ein großer Fisch am Haken. Als Herr Kleemann den Fisch aus dem Wasser nimmt, fällt ihm schnell auf, dass dieser Fisch etwas Besonderes ist. Als er ihn Zuhause in der Badewanne aussetzt, merkt auch Frau Kleemann schnell, dass dieser Fisch nicht für die Pfanne ist.

Bewertung

Das Bilderbuch von Beate Teresa Hanika und Merle Groll berührt die Rezipent*innen durch die poetische Sprache und die ergänzenden farbenfrohen Illustrationen, die die Wärme der Beziehung zwischen Herrn und Frau Kleemann UND DEM FISCH verdeutlichen.
Die Autorin beschreibt zunächst, wie Herr Kleemann seiner Angeltätigkeit nachgeht und selbst diese Beschreibung ist spannend und schön zu lesen.
Aufklärung:
Sie lässt nicht aus, dass Herr Kleemann das Messer zückt, als er den Fisch gefangen hat und auch die Bratpfanne von Frau Kleemann verrät uns, dass dem Fisch eigentlich ein jähes Ende blühen sollte. Für Kinder sind diese Hintergründe sehr spannend. Wir gehen hier zum Ursprung unserer Nahrung zurück: Ja, Fischstäbchen sind tote Fische! Tatsächlich ist es gut, wenn Kindern das zwischendurch bewusst gemacht wird, woher die Nahrung auf unserem Teller kommt.
Entwicklung der Charaktere
Nun entwickeln sich Herr und Frau Kleemann aber zu absoluten Fischliebhabern. Sie essen gemeinsam mit ihrem Fisch in der Badewanne, sie singen für ihren Fisch und als es dem Fisch in der Wanne nicht mehr gut geht, reagieren sie. Zunächst versteht Herr Kleemann aber, dass der Fisch traurig ist. Dem Fisch werden Gefühle und somit auch eine Würde zuteil, auch das ist wichtig, in diesem Land, in dem Küken geschreddert werden.
Herr und Frau Kleemann finden im Laufe dieser Geschichte auch Zueinander. Sie bringen ihren Fisch in ein Naturschutzgebiet, lassen ihn frei und trösten sich gegenseitig. Was vorher, wie eine in die Jahre gekommene Beziehung wirkte, erfreut sich jetzt zarter Zuneigung.
Fazit
„Herr Kleemann und sein Fisch“ ist ein Bilderbuch für Menschen, die sich gerne von guten Geschichten berühren lassen.

Pädagogische Vermittlung

Das Bilderbuch von Herrn Kleemann würde ich gemeinsam mit einer Gruppe von ca. 7 Kindern im Vorschulalter lesen. Wir betrachten genau, wie es den Personen im Buch geht, klären Verwunderung, Zuneigung, Traurigkeit und Verlust.
Danach überlegen wir uns gemeinsam, warum Herr und Frau Kleemann ihren Fisch soweit weg gefahren haben. Was braucht so ein Fisch, wo fühlt er sich wohl?
Wir überlegen, ob wir Weiher / Teiche in der Gegend kennen, an denen wir glückliche Fische vermuten. Vielleicht können wir einen Ausflug dorthin machen und nachsehen, welche weiteren Tiere sich dort noch aufhalten.

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