Meine Freunde, das Glück und ich

Inhalt

In diesem Bilderbuch stellt uns Violetta ihre Nachbarschaft vor. Da bald ein Stadtteilfest stattfinden soll, macht sie sich auf, mit ihren Freunden und Freundinnen alles vorzubereiten. Ihr ständiger Begleiter ist dabei Struppi, der kleine Hund. Die Kinder gehen zu den Einzelnen Familien, die verschiedene Gaben zum Fest beisteuern. Die Girlanden gibt es bei Familie Wang und die Blumen holen sie im Blumengeschäft von Noras Müttern. So lernen wir das vielfältige Viertel und die tatkräftigen Kinder kennen, die das Fest vorbereiten. Zufrieden geht Violetta ins Bett, doch nachts kommt ein riesiges Gewitter auf, das den Festplatz ist zerstört, ob das Fest noch stattfinden kann?

Bewertung

Die liebenswerte Geschichte um die emsigen Kinder, zeigt uns eine ideale, transkulturelle Gesellschaft, die aktiv dazu beiträgt das Leben im eigenen Viertel mitzugestalten. Die Familien steuern unterschiedliche Dinge zum großen Fest bei und auch wichtige Institutionen für das Gemeinwohl, wie Stadtteilzentrum und Bibliothek werden in die Geschichte eingeflochten. Es erscheint schon fast märchenhaft, da einige Familien nicht nur im Viertel leben, sondern auch süße, kleine Geschäfte haben, die es bereichern. Schön ist es allemal.
Ein lustiger Clou ist auch, dass die Leser_innen die Ich – Erzählerin Violetta bis zum Schluss nicht von vorn sehen. Da sie entweder von etwas verdeckt, oder gar nicht im Bild ist.
Während der ganzen Geschichte scheint Violetta noch einen zusätzlichen Dialog mit Hund Struppi zu führen, den sie immer wieder sucht, oder liebevoll zurechtweist. Das erhöht für die Kinder den Aufforderungscharakter nach dem kleinen Hund Ausschau zu halten.
Die Sprache kommt leider zwischendurch etwas zu belehrend daher. Sie unterbricht die Geschichte mit Hinweisen auf ungewöhnliche Familienkonstellationen oder betont Unterschiede, die nichts zur Sache tun. Das finde ich ein wenig schade, da es Probleme andeutet, wo definitiv keine sein sollten. Gerade für kleine Kinder wäre es wichtig manche Gegebenheiten einfach unkommentiert zu lassen, da sie noch unvoreingenommen sind und dadurch Homosexualität und Unterschiede zwischen den Kindern als normativ wahrgenommen werden können.
Die Bilder von Rocio Bonilla sind gewohnt leicht, witzig und auf erdige Weise farbenfroh. Sie sprechen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an und lassen viel Raum für Entdeckungen.

Pädagogische Vermittlung

In vielen Kindertagesstätten gibt es ein jährliches Sommerfest (vielleicht nicht gerade dieses Jahr, aber sonst immer). Zu diesem Fest werden im besten Fall die Kinder in die Organisation einbezogen. „Meine Freunde, das Glück und ich“ passt perfekt, um Kinder Impulse und Anregungen für ihr eigenes Sommerfest zu geben: Was brauchen wir alles? Wie wollen wir die Deko gestalten? Was soll es zu essen geben? etc. Auf diese Weise könnte auch jedes Kind seine Geburtstagfeier gestalten.
Violetta und ihre Freund_innen stecken die Leser_innen in ihrem Eifer, das Stadtteilfest mitzugestalten, an, so dass es bestimmt eine große Freude wird, die Geschichte nachzuspielen.

Meine Freunde, das Glück und ich
Autorin: Elisenda Roca
Illustratorin: Rocio Bonilla
ellermann, der Vorleseverlag, 2019
Ab 3 Jahren
ISBN: 978 – 3 – 7707 – 0219 – 0

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