Palomino
Inhalt
Nichts wünscht sich Pony Palomino mehr, als ein eigenes Mädchen! Gemeinsam würden sie über die Prärie gaoppieren und die besten Freunde sein. Alle anderen haben auch eines, zumindest Palominos Freundin Arizona. Doch seine Eltern sind strikt dagegen, denn so ein eigenes Mädchen macht viel Arbeit. Aber Palomino und Arizona haben einen Plan und am Ende kommt doch alles anders als gedacht.
Bewertung
Das Klischee des Pferdemädchens wird hier auf amüsante Weise auf den Kopf gestellt! Das Zimmer von Palomino ist mit Mädchenpostern dekoriert und in seiner Vorstellung würden Ross und Reiterin die tollsten Dinge erleben. Das dürfte dem ein oder anderen erwachsenen Pferdemädchen oder Pferdemädchen-Eltern bekannt vorkommen. Ebenso wie die Diskusstion nach einem eigenen Mädchen. Diese ist direkt aus dem Lebensalltag von Familien gegriffen, lässt sie sich doch auf jede Diskussion übertragen, in der es um die Anschaffung eines Haustiers geht und dessen Pflege. Oder wenn es darum geht, dass alle anderen Kinder etwas haben oder dürfen und das eigene Kind dieses Recht nun auch einfordert. Es geht also um einen typischen Kinderwunsch und wie die einzelnen Familienmitglieder damit umgehen – beharrlich und voller Begeisterung vs. Strenge und Genervtheit. Deshalb ist dieser Abschnitt für Klein, besonders aber auch für Groß ein riesen Spaß.
Am Ende wird Palomino von einem Mädchen, Scarlett, aus einer Gefahrensituation gerettet, woraufhin dieses erstmal mit nach Hause kommt. Ob es bleiben darf oder nicht, das lässt der Autor hier offen. So könnenwir selber überlegen, wie die Geschichte weitergehen könnte, was passieren müsste, damit Scarlett bleiben kann.
Da hier mit dem Klischee des Pferdemädchens gespielt wird, ist es nur logisch, dass sich Palomino explizit ein Mädchen wünscht. Dennoch wäre es meiner Meinung nach schön gewesen, hätte es den Wunsch nach einem eigenen Kind gegeben bzw. nach einem eigenen Mädchen oder Jungen.
Die Pferde sind menschlich dargestellt, durch Sprechblasen und wenige Beiträge eines Erzählers wirkt das Buch wie ein Comic. Der Text ist leicht verständlich und orientiert sich, besonders in den Sprechblasen, an der Alltagssprache. Die Farben sind kräftig, es dominieren Rot-, Braun- und Gelbtöne, so wie eine breite Linienführung.
Palomino ist ein pferdiger und humorvoller Perspektivwechsel und ein großer Spaß, der sich zum Vorlesen oder, für ältere Kinder, zum selber lesen eignet.
Vermittlung
Impusfragen während und nach der Bilderbuchbetrachtung:
- Hat jemand von euch ein eigenes Pferd oder hat jemand den ihr kennt ein eigenes Pferd?
- Was braucht so ein Pferd denn alles bzw. was muss man alles tun, damit es dem Pferd gut geht?
- Wer von euch hat Zuhause ein eigenes Haustier und was für eins?
- Wer kümmert sich um das Tier jeden Tag und was muss jeden Tag gemacht werden?
- Wer kümmert sich um das Tier, wenn ihr nicht daheim seid? Oder darf es mit?
- Was glaubt ihr, darf Scarlett bleiben?
- Was müsste Palomino machen, damit seine Eltern erlauben, dass das Mädchen bleiben darf?
Die Kinder werden so zum Sprechen/ Erzählen animiert. Gleichzeitig thematisieren wir die Verantwortung, die man hat, wenn man sich um ein anderes Lebewesen kümmern muss.
Pferdefreunde kommen auch hier auf ihre Kosten bei Kleines Pferdchen Mahabat oder Pony, Bär und Papagei.
Autor: Michaël Escoffier
Illustrator: Matthieu Maudet
Übersetzerin: Bettina Bach
Mixtvision, 2023
ISBN: 978-3-95854-202-0
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