Kleines Pferdchen Mahabat

Inhalt

Djamilia besucht zum ersten Mal ihre Großeltern in den Bergen Kirgistans. Sie züchten Pferde und bewohnen für sechs Monate eine weiße Jurte. Schwarzfell, ein kleines Fohlen hat sich sein Bein verletzt. Der Großvater zeigt Djamilia, wie sie die Wunde säubern und verbinden muss. Pflichtbewusst und mit viel Feingefühl pflegt Djamilia das Fohlen gesund. Sie nennt ihr kleines Pferdchen „Mahabat“ – das bedeutet Liebe auf Kirgisisch.

Bewertung

Die japanische Bilderbuchmacherin Satomi Ichikawa erzählt eine ruhige und liebenswerte Geschichte über ein Mädchen, das Selbstwirksamkeit erfährt, als es einem kleinen Fohlen helfen kann gesund zu werden. In leisen Tönen nimmt uns die Ich-Erzählerin mit und gibt uns einen Einblick in ihre Gefühlswelt und ihrer Motivation dem kleinen Fohlen zu helfen. Außerdem lernen wir das Leben in der Jurte kennen. Die Großeltern schenken ihr dabei liebevolle Aufmerksamkeit und Zutrauen. Die Illustrationen und speziell die Mimik und Gestik der Charaktere ist sehr ausdrucksstark und lädt dadurch zum Mitfühlen und – fiebern ein.
Es ist ein etwas untypisches Pferdebuch, ohne glänzenden Reiterhof und Zaumzeug, eingebettet in das Leben der Nomaden Kirgistans. Die Autorin, die selbst in Paris lebt, hat die Familie auf einer Reise kennengelernt und die Geschichte dazu erfunden. So bekommen wir einen kleinen Einblick in das Leben der Nomaden Zentralasiens und in die Weiten der Steppe Kirgistans.

Pädagogische Vermittlung

Bei diesem Bilderbuch setze ich den Fokus der Bilderbuchbetrachtung auf die Beziehung zwischen Djamilia und dem Fohlen. Während der dialogischen Bilderbuchbetrachtung versuche ich durch Fragen herauszufinden, wie viel die Kinder über Pferde bzw. Tiere und den Umgang mit ihnen wissen. Wir schauen uns genau an, wie Djamilia mit dem kleinen Pferd interagiert (geduldig, ermutigend, beruhigend, mit langsamen Bewegungen).
Natürlich gehe ich auch auf andere Fragen und Einwände der Kinder ein.
Djamilia freut sich, als Mahabat endlich wieder mit den anderen Tieren auf die Weide kann. Im Anschluss an die Betrachtung überlegen wir uns, ob wir schon einmal in einer ähnlichen Situation waren. In welchen Situationen konnten wir jemandem erfolgreich helfen (Tier oder Mensch) und uns mit ihm freuen?

„Licht aus, Leon!“, „Extra Garn“ und „Der Besuch“ sind weitere Beispiele in denen die Selbstwirksamkeit der Protagonisten (auf unterschiedliche Art und Weise) deutlich wird.

Kleines Pferdchen Mahabat
Autorin und Illustratorin: Satomi Ichikawa
Moritz Verlag, 2020
ISBN: 978-3-89565-394-0
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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