Waschbär wäscht Wäsche

"Waschbär wäscht Wäsche"

Inhalt

Foto: Martina Leinweber

Waschbär wäscht gerne Wäsche. Die Tiere bringen ihm ihre unterschiedlichen Kleidungsstücke „Schrubb, schrubb, wischi, waschi“ und schon sind die Kleider sauber und trocknen an der Leine. Als alle Kleider trocken sind, ruft der Waschbär die Tiere zurück. Doch nanu, bei der Verteilung hat es wohl ein Durcheinander gegeben. Als alle Tiere ihre Kleidungsstücke zurückhaben, beginnt es zu regnen. Tja, alles wieder nass, macht nichts, ab in die Pfützen!

Foto: Martina Leinweber

Bewertung

Das Pappbilderbuch ist robust. Die Figuren zeichnen sich durch klare Konturen aus und die aneinandergereihte Handlung eignet sich sehr gut für Kinder von 1 – 3 Jahren – und auch älter. Gerade Kinder mit DAZ, die sich von den lustigen Tieren angesprochen fühlen, werden hier auf einfache Weise zum mitsprechen eingeladen, da sich Teile des Textes auf jeder Seite wiederholen.
Weiter werden die Farben und die unterschiedlichen Kleidungsstücke immer wieder angesprochen, da sie aneinandergereiht aufgezählt werden können. Mit „Schrubb, schrubb, wischi, waschi“ greift Frau Strasser das Spiel mit der Sprache auf und fördert die Sprechfreude.
Mir gefällt besonders gut, dass jedes ihrer Bücher eine lustige Wendung bekommt. In diesem Fall, wenn die unterschiedlichen Kleidungsstücke an die falschen Tiere gelangen. Dieser Humor funktioniert schon für die Kleinsten. Und als endlich alle Tiere die richtigen Kleider tragen, setzt der Regen ein. Doch wer sollte hier verzagen. Wie immer lösen Kind und die Tiere die Situation mit viel positiver Stimmung auf: Yippie, Pfützen hüpfen!

Exkurs: Monotypie

An der Frankfurter Buchmesse im Oktober hatte ich mit meinen Bloggerkolleginnen die Gelegenheit mit Frau Straßer über ihre Bücher zu sprechen. Dabei führte sie uns die aufwendige Drucktechnik vor, die sie für ihre Bücher anwendet. Für die Monotypie benötigt sie eine Glasplatte, Druckfarbe, Papier und einem Bleistift. Sie trägt die Farbe auf die Glasplatte auf und legt vorsichtig das Papier auf.
An diesem Tag entschied sie sich, mit dem Bleistift den lustigen Tiger zu zeichnen. Als sie das Blatt abzog, erkannte man die Konturen und ein paar kleine Abdrücke, an denen die Hand kurz aufgesetzt hatte. In ihrem Büchern entfernt sie diese teilweise digital, lässt sie aber auch manchmal beabsichtigt wirken. Die Farben und die Zusammensetzung der Seiten findet ebenfalls digital statt.
Wenn ihr die Bücher genau anschaut, könnt ihr an manchen Stellen noch leichte Druckspuren erkennen. Was immer gut zu erkennen ist: Die Konturen wirken ein wenig abgebrochen oder unscharf, auch das ist typisch für die Technik. Bevor Susanne Strasser mit dem Druck beginnen kann, findet sie die unterschiedlichen Tiere für ihre Geschichten und probiert viel aus, bevor sie sich auf die Tiere festlegt.
Das blonde Kind ist gesetzt und wird wohl auch bleiben, da es für die Bücher schon so typisch geworden ist.
Spannend war für mich auch zu hören, wie die Geschichte von rechts nach links gewandert ist. Gemeinsam mit ihrer Lektorin beschlossen sie das „sauber“ auf die nächste Seite zu machen, wo aber eigentlich der Waschbär stand. Der wurde auf die rechte Seite geschoben, so dass er die Wäsche wiederum in Leserichtung (von links nach rechts) aufhängen konnte. In dieser Geschichte stecken also allerhand Gedanken, die uns vordergründig wahrscheinlich nicht direkt ins Auge fallen. Der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt!

Ein sehr gelungenes Interview mit Susanne Straßer findet ihr außerdem bei Kinderbuchfuchs.

Foto: Martina Leinweber / Tigerdruck: Susanne Straßer

Pädagogische Vermittlung

Für Kinder unter 3

Nachdem wir das Bilderbuch gemeinsam gelesen und angeschaut haben, nehmen wir uns einen Waschzuber her. Der Waschbär wäscht noch auf der ursprüngliche Weise seine Kleider, das können wir auch? Was wir wohl in der Puppenecke zum Waschen finden? Haben wir auch eine Leine?
Gemeinsam spielen wir ein „als ob“ Spiel, in dem wir Kleider (ohne Wasser) waschen und aufhängen.
Zum Aufhängen habe ich einen Wäscheständer oder eine Leine vorbereitet. Außerdem gibt es Waschklammern, so dass die Kinder ihre Auge-Hand-Koordination und Feinmotorik üben können. Natürlich fehlt in diesem Spiel nicht die Sprache: Wir benennen die Kleidungsstücke und die Farben und haben nebenher hoffentlich eine Menge Spaß! Schubb schrubb und wischi waschi!

Für Kinder mit deutsch als Zweitsprache

In der Mitte steht ein kleines Körbchen mit Puppenkleidern, es ist zugedeckt. Was sich wohl darunter versteckt. Die Kinder dürfen nacheinander spickeln. Jedes Kind darf sich ein Kleidungsstück rausnehmen. Wir besprechen Art und Farbe des Kleidungsstücks. Trägt jemand ein ähnliches T-Shirt?
Wir lesen das Bilderbuch gemeinsam. Wir benennen dabei Tiere, Kleidungsstücke und Farben. Die Kinder werden mimisch aufgefordert, die Satzwiederholungen mitzusprechen, bsp.: „…trocknen auf der Leine“.
Am nächsten Tag lesen wir das Bilderbuch erneut, sind dabei aber schon im Kunstraum angekommen. Dort möchten wir gemeinsam ausprobieren, wie Monotypie funktioniert. Nachdem wir das Bilderbuch gemeinsam gelesen haben, zeige ich den Kindern den Vorgang einmal und skizziere eine einfache Figur von Frau Strasser, so dass die Kinder den Bezug zum Buch verstehen.
Danach darf jedes Kind an den vorbereiteten Platz. Da es nicht so einfach ist, die richtige Menge an Farbe aufzutragen, unterstütze ich jedes Kind einzeln dabei. Sie haben keine Vorgabe, was sie malen sollen, sondern dürfen einfach ausprobieren. Danach hängen wir die Drucke „auf die Leine“, so dass Sie sie später ausmalen können.

Weitere lustige Bilderbücher der Autorin findet ihr hier!

Waschbär wäscht Wäsche
Autorin und Illustratorin: Susanne Straßer
Peter Hammer Verlag, 2023
ISBN: 978-3-7795-0713-0
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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