Felix feiert Feste in aller Welt

Fröhliche Briefe vom reiselustigen Kuschelhasen

Inhalt

Als Sophies Mitschüler Liang vom chinesischen Neujahr berichtet, wird Sophies und Felix Interesse geweckt: Wird in China Neujahr erst im Januar gefeiert? Kurzerhand macht sich Felix auf den Weg nach China um mitzufeiern. Seine weitere Reise führt ihn zum Karneval nach Rio de Janeiro, zum Purim Fest nach Tel Aviv und zu vier weiteren Stationen. In seinen sechs Briefen berichtet er, was er im Kreise der Familien erfährt und welche Bräuche gelebt werden.
Sophie freut sich über die Briefe und erlebt ihrerseits den christlichen Jahreskreis bis Sommer. Dann kommt Felix endlich wieder zurück.

Bewertung

Sophie lebt wohlbehütet mit Felix und ihrer Familie im Einfamilienhäuschen – es gibt bestimmt spannendere Settings. Doch der kleine Hase fasziniert die Menschen schon seit sehr vielen Jahren und die Briefe in den Büchern sind eine spannende Sache, die Kinder anregen kann, über Post und Briefe nachzudenken.
Sie lernen, dass es eine Adresse auf jedem Brief gibt und einen Absender und dass der Brief (im Gegensatz zu elektronischer Post) angefasst werden kann, dass er riecht und dass der Platz darauf begrenzt ist. Dieses Wissen und Erfahren gehört faktisch zur Förderung der Literalität.

Ein Buch über die unterschiedlichen Festlichkeiten in anderen Kulturkreisen beleuchtet die Kultur natürlich sehr eindimensional. Wir erfahren nicht viel über das Leben der Familien in denen Felix die Feste mitfeiern darf. Jedoch feiert Felix eigentlich „nur“ bei einer Familie mit, was unnötige Stereotype und Verallgemeinerungen vermeidet. Wir lernen nicht „DIE KULTUR“ kennen, sondern die Traditionen und Bräuche von Zhen Zhen oder Mirjam kennen.
Wir können leicht darüber urteilen, wie oberflächlich Kulturen dargestellt sind, letztlich benötigen die Kinder Neugier und Interesse am Kennenlernen. Der reiselustige Hase erzählt uns letztlich, wie schön es ist in den Kontakt mit den Menschen vor Ort zu gehen und, dass er überall Verbündete findet, die ihre Lebenswelt gerne mit ihm teilen. Das macht Mut und Lust, selbst die Koffer zu packen und sich auf die Menschen in anderen Ländern einzulassen.

Bemerkenswert finde ich auch, dass das Buch eigentlich die Rassismus-Erfahrung von Liang thematisiert, der von seinen Mitschüler*innen ausgelacht wird, als er stolz vom chinesischen Neujahr berichtet. Die Situation ist sehr realistisch dargestellt und wird letztlich auch nicht gelöst, wie auch – Rassismus macht hilflos. Sophie reagiert empathisch, hilft Liang aber auch nicht aus der Situation. Die Illustrationen transportieren die Gefühle von Liang und Sophie sehr gut. Aus diesem Grund kann man diese Einstiegsszene pädagogisch sehr gut nutzen um Rassismus zu thematisieren.
Im Buch „Gib mir mal die Hautfarbe!“ erklären Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar, dass es wichtig ist, die Kinder über rassistische Strukturen aufzuklären.

Fazit: Felix feiert Feste in aller Welt, ist schön zum Vorlesen und lädt dazu ein, sich mit den Festen in anderen Kulturkreisen zu beschäftigen. Es macht neugierig auf andere Länder und zeigt gleichzeitig, dass es überall auf der Welt Feste und Traditionen gibt, die die Menschen vor Ort verbinden.

Pädagogische Vermittlung

„Felix feiert die Feste in aller Welt“ könnte ich mir gut als Vorlesebuch für die Ruhepause vorstellen. Ich würde es wahrscheinlich in sechs Abschnitten vorlesen, so dass die Kinder jeden Tag einen Brief lesen können.
Mir wäre es wichtig, mit den Kindern zu besprechen, inwiefern sich ihnen bekannte Feste (wie Ostern oder Weihnachten) von Familie zu Familie unterscheiden. Vielleicht haben manche Familien kein Osterlamm, aber stattdessen Osternester etc. manche Feiern gar nicht. Wichtig ist, dass wir uns in unserer Unterschiedlichkeit kennenlernen, so dass wir zum Abbau von Stereotypen beitragen.
Und wie feierst du? …

Felix feiert Feste in aller Welt
Autorin: Annette Langen
Illustratorin: Constanza Droop
Coppenrath, 2022
ISBN: 978-3-649-63702-8
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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