Barnabas sucht das Ende der Welt
Inhalt
Die Geschichte von Barnabas ist eine amüsante und liebevoll erzählte Abenteuerreise! Barnabas der Dachs beschließt auf Reisen zu gehen und zwar bis ans Ende der Welt. Dabei trifft er die Schildkröte Konstanze und den Maulwurf Clara. Zu dritt erleben sie viele Abenteuer, bis sie dann endlich am Ziel sind und feststellen, dass das Ende der Welt gar nicht so weit weg ist wie geglaubt.
Bewertung
Um die Geschichte von der Reise ans Ende der Welt zu erzählen, verwendet Bizouerne viel wörtliche Rede, viele Ausrufe und die drei tierischen Protagonist*innen erinnern an Kinder z. B. wenn sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen, sich farbenfroh ihr Abenteuer ausmalen oder darüber sprechen wer der Chef der Truppe ist. So können sich besonders Kinder gut in die Figuren hineinversetzten. Doch auch ältere Betrachter*innen haben durch die Erzählweise und Darstellung der Figuren das Gefühl gemeinsam mit ihnen zu reisen.
Abenteuer erleben, das interessiert viele Kinder und auch die anderen Themen, die im Buch behandelt werden, orientieren sich an der Themenwelt der Kinder. So geht es um Freundschaft, wie diese entstehen und wachsen kann, das gemeinsame Überwinden von Hindernissen, Finden von Lösungen und Hilfsbereitschaft. So bietet das Buch viele Gesprächsanlässe.
Die Illustrationen sind weich, bunt, einfach, die Tiere mit wenigen Strichen dargestellt. Dennoch sind ihre Emotionen zu jeder Zeit klar zu erkennen und es braucht keinen Text, um zu verstehen, dass die drei Abenteurer eine Freundschaft verbindet z. B. wenn sie sich gegenseitig helfen oder der kleine Maulwurf mal vom Dachs an der Hand geführt, mal von der Schildkröte getragen wird. Hin und wieder sind andere Tiere und Insekten zu erkennen, wie eine Libelle, Schmetterlinge, Vögel und Eichhörnchen. Wer die drei immer auf ihrer Reise begleitet sind eine Schnecke, ein Frosch und eine Ameise. Letztere erzählt gegen Ende des Buches von ihrer eigenen Reise ans Ende der Welt. Aufmerksame Betrachter*innen haben schon bemerkt, dass die Ameise parallel zu Barnabas reist. Die Szenen aus ihrem Reisebericht lassen sich im Buch wiederfinden und indem man den Weg der Ameise verfolgt, entsteht eine zweite Geschichte, die, da ohne Text, bei einer zweiten Betrachtung von uns erzählt und fantasievoll ausgeschmückt werden kann. Dadurch wird die Fantasie angeregt, ebenso wie die Sprechfreude. Außerdem kann die Geschichte als Grundlage dienen, um die Themen „Freundschaft“ und „Abenteuer“ mit Kindern zu ergründen oder um die Form der Erde zu besprechen.
Dieser humorvolle Reisebericht ist ein gutes Beispiel für den Spruch „Der Weg ist das Ziel“. Denn wenn eine Reise mit guten Freunden, viel Freude und Abenteuern von statten geht, dann ist es auch nicht so wichtig, dass das Ende der Welt, gleich um die Ecke des eigenen Zuhauses ist.
Pädagogische Vermittlung
Dialogische Bilderbuchbetrachtung mit max. sechs Kindern (ab 3 Jahren), da das Buch in einem recht kleinen Format ist. Bevor ich starte, betrachte ich mit den Kindern das Buchcover:
„Was ist zu sehen?“
„Wer kennt die Tiere? Kannst du etwas über die Tiere berichten?“
„Das Ende der Welt – Hat jemand eine Idee wo das ist? Gibt es ein Ende der Welt?“
Die Tiere erhalten unterschiedliche Stimmen und ich achte darauf, ihre Freude und Begeisterung rüberzubringen. Stelle ich eine Frage zum weiteren Verlauf der Geschichte, dann decke ich die folgende Seite mit einem weißen Blatt ab, um die Antwort nicht zu verraten (z. B. „Wie kommen die drei über den Graben? Was könnten sie tun?“
Weitere Impulsfragen:
„Wo wohnt Barnabas? Was ist alles in seiner Wohnung?“
„Welche Tiere/ Insekten kannst du noch im Wald entdecken? Sind sie immer bei Barnabas und seinen Freunden?“
„Was sind Abenteurer? Was machen sie? Kennst du Abenteurer? Hast du schon mal ein Abenteuer erlebt?“
„Hast du auch schon mal jemandem geholfen oder hat dir schon mal jemand seine Hilfe angeboten?“
„Was machen hier die Gesichter der Tiere? Wie zeigt sich, dass sie sich freuen/ ärgern?“
„Wo ist das Ende der Welt für die Tiere?“
„Wie könnten sie zum Mond reisen? Geht das denn?“
„Hast du die Ameise gesehen? Wir suchen die einzelnen Reisestationen der Ameise… Wer mag erzählen was sie alles macht?“
„Was geschieht am Ende der Geschichte mit der Ameise?“
Weitere Bücher, die sich mit tierischen Freundschaften beschäftigen sind, Ein Tag mit Freunden und Rigo und Rosa.
Autor: Gilles Bizouerne
Illustratorin: Béatrice Rodriguez
Übersetzerin: Silvia Bartholl
Peter Hammer Verlag, 2022
ISBN: 978-3-7795-0674-4
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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