Mein Bruder und ich und die Katze im Wald
Inhalt
Zwei Brüder gehen vom Schulweg ab und spielen im Wald. Dort sehen sie eine weinende Katze. Um der Katze zu helfen, verwandeln sie sich in einen Wolf. Die Katze heult nur noch lauter, da sie vor dem Wolf Angst bekommt. Da verwandeln sich die Brüder in eine Spinne. Auch vor dieser fürchtet sich die Katze. Sie versuchen es mit einer Brieftaube, der klagt die Katze ihr leid von Wolf und Spinne. Dann ist es den beiden Jungs zu blöd: „Hör endlich mit Heulen auf, dumme Ziege!“ – Plötzlich verwandeln sich alle wieder in Kinder. Sie machen sich gemeinsam auf den Heimweg und als das Mädchen im Haus verschwindet, verwandelt sich ein Bruder in ein Taschentuch mit dem der andere Winken kann.
Bewertung
Die vergnügliche Geschichte vom Spiel auf dem Nachhauseweg wirkt auf den ersten Blick etwas verrückt. Zwei Brüder, die sich in einen Wolf verwandeln, einer ist das Gebiss, der andere der Rest des Wolfes. Der Ich-Erzähler erklärt sich nicht, sondern beschreibt sehr sachlich die Probleme, mit denen das Brüderpaar bei den Verkleidungen zu kämpfen hat. Acht Beine für eine Spinne darzustellen, ist nun mal nicht so einfach. Unterstrichen wird diese Verrücktheit noch von der Tatsache, dass Eva Muggenthaler in ihren großflächigen Bildern unterschiedliche verwirrende Akzente setzt. Mal taucht ein dritter Fuß auf, oder das Karohemd eines Bruder löst sich in acht Spinnenbeine auf. Während des Spiels, dass in gewisser Weise wie ein Bühnenbild gezeichnet ist, sitzen drei Pilze auf einer Bank und schauen zu. Skurril.
Erwachsene und Kinder die eine geradlinige Geschichte mit Einführung, Hauptteil und Schluss erwarten, werden mit diesem Bilderbuch nicht glücklich.
Ich bin gespannt, wie viel Verwirrung die Kindergartenkinder aushalten.
Pädagogische Vermittlung
Im ersten Angebot würde ich das Bilderbuch mit Kindern von 4-6 Jahre dialogisch besprechen. In den spannenden und teils etwas chaotischen Illustrationen können die Kinder viel entdecken. Schon nach diesem Angebot würde ich eine Kiste mit Tüchern und offenen Kostümen (Fellstücken / Lederresten / Stoffteilen) zur Verfügung stellen. Wir versuchen uns ähnlich den beiden Jungs als Tiere zu verkleiden und in ein gemeinsames Spiel zu kommen.
Im zweiten Angebot lesen wir den vergnüglichen Text von Jürg Schubiger. Schaffen wir es uns in der Turnhalle einen „Wald“ zu bauen. Wir kombinieren das offene Angebot mit der Verkleidungskiste mit einem Bewegungsparcours aus einem „Baumstumpf“ (kleiner Kasten) den Sprossenwänden (hohen Bäumen), einem kleinen „Bach“ aus Turnmatten etc.
Autor: Jürg Schubiger
Illustratorin: Eva Muggenthaler
Peter Hammer Verlag, 2021
ISBN: 978-3-7795-0649-2
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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