Ein grosser Freund
Inhalt
Das Rabenkind stellt glücklich seinen neuen Freund vor. Die Mama reagiert mit Besorgnis: Ein Elefant und ein Rabe? Wie soll das gut gehen? Das Rabenkind zeigt ihr, wie das funktioniert: Wenn der Elefant sich hinlegt und der Rabe auf dem Stein sitzt, sind sie fast gleich groß! Die Mama fürchtet, dass das Rabenkind unter die schweren Beine des Elefanten kommen könnte. Nein! Widerspricht der selbstbewusste Kleine, und in den Fluss würde er auch nicht gehen, er sei ja schließlich kein Elefant. Auf die Frage, wie es überhaupt mit dem Elefanten sprechen könne, meint er, Zeichen und Blicke wären genug. Geschafft! Als die Mama überzeugt ist, lässt sie beide zum Spielen losziehen, doch dann der letzte Einwand, besorgt um das Wohlbefinden des grossen Freundes: „Komm nicht auf die Idee, ihm zu zeigen, wie er von der Mauer springen kann.“
Bewertung
„Ein grosser Freund“ zeichnet sich dadurch aus, dass Mutter und Kind auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Die Rabenmutter äußert ehrlich ihre Bedenken, das Rabenkind antwortet geduldig und schafft es, die Einwände der Mutter zu entkräften. Das Rabenkind ist gar so überzeugend, dass die Mutter sich am Ende Sorgen um den großen Elefanten macht. Diese Geschichte ist ein wunderbares Beispiel wertschätzender Kommunikation zwischen Erwachsenen und Kind, das die kleinen Leser für sich mitnehmen können. Der kleine Rabe erfährt sich als selbstwirksam und schafft es sein Problem der vorsichtigen Mutter, durch Verständnis und Argumentation selbst zu lösen. Gleichzeitig sendet Babak Saberi mit dieser Geschichte von der ungleichen Freundschaft eine weitere Botschaft: Verschiedenheit kann spannend sein und man hat guten Grund ihr mit positiver Erwartung zu begegnen. So schaffen es die beiden Freunde Gemeinsamkeiten zu finden und sich in ihrer Diversität anzuerkennen. „Das mach ich nicht, ich bin ja kein Elefant!“
Die Illustrationen von Mehrdad Zaeri sind in Grautönen gehalten. Während der Hintergrund meist nur schemenhaft dargestellt wird, sind die schwarzen Raben und der Elefant detailliert und mit Schattierungen gezeichnet. Die Perspektiven wechseln ständig von nah zu fern, manchmal ist der ganze Elefant sichtbar und manchmal nur sein Rüssel. Eine spannende Gestaltung, da man sich auf jeder Seite wieder neu zurechtfinden muss.
Pädagogisches Angebot
Dieses Buch würde ich mit einer Handpuppe einführen. Im Alter von 3-6 Jahren sind die Kinder im „magischen“ Alter. Das bedeutet, dass sie sich besonders gut auf Handpuppen einlassen können. Die Handpuppe „Rabe“ würde ich nutzen, um den cleveren Hauptcharakter kurz vorzustellen. Dieser weiß natürlich genau Bescheid, dass wir heute seine Geschichte lesen werden, die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft. Nur leider kann er nicht zuhören, weil er schon mit seinem Freund dem Elefanten verabredet ist, aber vielleicht kommt er später nochmals vorbei. Er verabschiedet sich und wir lesen gemeinsam das Buch. Nach dem Lesen würde ich gerne wissen, was Rabe und Elefant denn gemeinsam unternehmen können. Wir rufen den Raben, ob er wohl schon wieder in der Nähe ist? Nein, leider noch nicht. Na, vielleicht haben ja die Kinder Ideen, wie es aussehen könnte, wenn Elefant und Rabe etwas gemeinsam machen. Sie malen ihre Ideen auf ein großes Blatt Papier (DIN-A2). Wenn alle fertig sind und aufgeräumt haben, flattert der Rabe wieder ins Zimmer. Was habt ihr denn Tolles gemalt? Das bin ja ich mit meinem Freund dem Elefanten! Die Kinder erklären uns und dem Raben, was sie gemalt haben. Der Rabe freut sich und ergänzt gegebenenfalls.
Meine Ziele bei bei diesem Angebot sind, dass die Kinder die Erzählung kennen lernen, sie wiederholen (Was haben Rabe und Elefant im Buch erlebt? Worauf mussten sie achten?) und neue Ideen entwickeln, wie das Spiel der beiden ungleichen Freunde aussehen könnte.
Das Buch „Ein großer Freund“ wurde mit dem Huckepack-Bilderbuchpreis 2016 ausgezeichnet.
Autor: Babak Saberi
Illustrator: Mehrdad Zaeri
Baobab, 2015
ISBN: 978-390-580-463-8
Leseprobe (pdf)
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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