Kennt ihr schon den „Huckepack“?

Der Huckepack – Bilderbuchpreis ist ein Preis, der gemeinsam durch das Projekt „Vorlesen in Familien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar und das Bremer Institut für Bildungsforschung verliehen wird. Das Preisgeld wird vom Verlag das Netz in Weimar gestiftet.

Der Huckepack-Bilderbuchpreis ist aus dem sozialpräventiven Projekt „Vorlesen in Familien“ der Phantastischen Bibliothek Wetzlar entstanden. Dieses Projekt setzt sich zum Ziel, durch geschulte VorleserInnen einen Zugang zu sozial-benachteiligten, ausgegrenzten Familien zu bekommen und ihnen eine neue Art der Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen aufzuzeigen. Dadurch sollen die Familien emotional gestärkt und die Kinder in ihrer Sprach- und Erzählkompetenz unterstützt werden.

Die Überzeugung der Preisverleiher ist, dass Bilderbücher eine Wirkung auf Kinder haben, Kraft und Zuversicht spenden, trösten oder Mut machen können. Daher werden Bilderbücher prämiert, die diese Eigenschaften aufweisen, also Kinder emotional stärken.  Am 14. April 2018 wird der Huckepack-Bilderbuchpreis zum dritten Mal vergeben. Die elf nominierten Bücher enthalten die Botschaft, dass Kinder als selbstständige, handlungsfähige Mitglieder unserer Gesellschaft angenommen und wertgeschätzt sind.
„Das Wort Huckepack steht in diesem Fall symbolisch für das Huckepacknehmen des Kindes, dem man damit Stabilität und gleichzeitig Weitsicht verleiht. Das Kind kann aber auch über den Rücken des Erwachsenen sehen. Somit hat Huckepack hier eine Doppelbedeutung des Festhaltens und Weiter-sehen-lassens.“, sagt Maren Bonacker, die Mitglied in der Jury des Bilderbuchpreises ist: „Im Fokus stehen Bilderbücher, in denen sich Erwachsene und Kinder auf Augenhöhe begegnen, einander respektvoll zuhören und die Wünsche des Anderen wahrnehmen“.

Preisträger 2017 war „Klein“ von Stina Wirsèns. In ihrem Buch geht es um ein Kind, das unter häuslicher Gewalt leidet, sich bei Vertrauten Hilfe sucht und Unterstützung erfährt. Im Jahr zuvor wurde „Mein großer Freund“ prämiert. In der Geschichte von Babak Saberi überzeugt ein Rabenkind seine Mutter davon, dass sein Freund, der Elefant, der perfekte Spielpartner ist. Nach anfänglichem Zögern, schenkt die Mutter ihm Gehör und wirft am Ende ihre Vorbehalte über die ungleiche Freundschaft über Bord.

Die Helden aus Bilderbüchern und Geschichten können Kinder noch lange Zeit emotional stärken. Preise wie dieser, sind eine wunderbare Sache, um wichtige Bilderbücher unter PädagogInnen und LehrerInnen bekannt zu machen, die sie dann als Multiplikatoren zu den Kindern bringen können.

Der Huckepack-Preis wird am 14. April 2018 im Rahmen der fachwissenschaftlichen Tagung „Mit dem Herzen beim anderen – Wie Bilderbücher Empathie fördern“ verliehen. Die Laudatio wird Prof. Dr. Karin Richter von der Universität Erfurt halten. Interessierte können sich noch kurzfristig zur Tagung anmelden.

 

 

Die Norminierungsliste 2018 (alphabetische Reihenfolge nach Autor):

  • Bruna Barros: „Zwei Meter bis zum Meer“ (Edition Orient, 2017)
  • Emmanuel Bourdieu (Text) & Zaü (Illustration): „Haselnusstage„. Aus dem Französischen von Maren Illinger. (MinEdition, 2017)
  • Alice Lima de Faria: „Ich war’s nicht!, sagt Robinhund„. Aus dem Norwegischen von Kerstin Schöps. (Mixtvision, 2017)
    Eine Rezension findet ihr bei MINT & MALVE.
  • Sarah V. & Claude Dubois: „Stromer„. Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. (Moritz Verlag, 2017)
  • Renata Galindo: „Meine neue Mama und ich“. Aus dem Englischen von Thomas Bodmer. (NordSüd Verlag, 2017)
    Eine Rezension findet ihr bei Bücherkarussell.
  • Susana Gomez-Redondo (Text) & Aparicio Català (Illustration): „Wut„. Aus dem Spanischen von Mona Steigerwald. (Alibri, 2017)
  • Daisy Hirst: „Alfonso, das macht man nicht„. Aus dem Englischen von Sophie Birkenstädt. (Aladin, 2017)
    Eine Rezension findet ihr bei Bücherkarussell.
  • Anne Jonas (Text) & Marie Desbons (Illustration): „Von der Kostbarkeit des Wassers“ (Tintentrinker, 2017)
    Eine Rezension findet ihr bei Bücherkarussell.
  • Paula Metcalf: „Walter kriegt Besuch„. Aus dem Englischen von Meike Blatzheim. (Magellan, 2017)
  • Jutta Richter (Text) & Jacky Gleich (Illustration): „Otto war nicht begeistert“ (Hanser, 2017)
  • Michael Wrede: „Anton auf dem Baum“ (minEdition, 2017)

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1 Antwort

  1. Ich habe noch Rezensionen von anderen Kinderbuchbloggern aufgenommen. Falls ihr auch noch Bücher aus der Nominierungsliste rezensiert habt, teilt sie mir gerne mit.