So groß wie der Himmel

Inhalt

Eddie und sein Hund sind ein gutes Team. Sie bewirtschaften einen schönen Garten und haben viel Freude am gemeinsamen Leben. Eines Morgens ist der Hund verstorben und sein Herrchen am Boden zerstört. Die Trauer entzieht ihm alle Lebensfreude. Sein Garten verwildert und aus den riesigen Hecken schneidet er dunkle Kreaturen. Doch eines Tages schafft es ein Kürbis seine Neugier und seinen Lebensmut zu wecken. Er pflegt die Pflanze und nimmt mit der großen Ernte an einem Kürbiswettbewerb teil, wo er endlich wieder unter Leute kommt. Er gewinnt sogar einen Preis für sein Exemplar, ob er als Preis einen kleinen Welpen oder das Geld wählen wird?

Bewertung

Brian Lies hat ein beeindruckendes Buch geschaffen. Als Hauptprotagonist „Eddie“ hat er einen Fuchs gewählt. Dieser wird vermenschlicht. Er lebt mit seinem Hund in einem typischen amerikanischen Haus, ist viel draußen und fährt einen roten Pickup. Sein größtes Hobby ist sein Garten, sein Hund scheint immer an seiner Seite. Als sein Hund stirbt, wird das Buch düster. Das erste Bild zeigt Eddie, der mit verzweifeltem Blick über den Rücken des Hundes streicht. Von nun an werden die Bilder düster. Wir sehen Eddie abgewandt von hinten, zornig, traurig.
Dann bemerkt er die Kürbispflanze und langsam wandelt sich die Erscheinung, bis es ihm gelingt frohen Mutes zum Jahrmarkt zu fahren.
Im Gespräch mit dem Verlag konnte ich erfahren, dass der Illustrator auch einen Mensch als Eddie malte und diverse andere Tiere, dass ihm der Fuchs aber am Besten passte. Es ist beeindruckend, wie wenig es stört.
Die Ausdrucksstärke die Eddie in seiner Trauer, aber auch im Zurückfinden in sein Leben annimmt, ist sehr berührend. Die Jahrmarktaktivitäten und die Darstellung des Fuchslebens erscheint mir sehr amerikanisch, das macht einen Teil des Charmes aus.
Der Text ergänzt die ausdrucksstarken Bilder nur und ist dabei sehr schön übersetzt. Die Wörter beschreiben die Bilder sehr gut, ohne wirklich kindgerecht sein zu wollen.
Tatsächlich wird das Bilderbuch vom Verlag ab 5 Jahren empfohlen, ich denke, dass es alle Menschen von 5 – 100 Jahren berühren kann. Mein Sohn ist drei. Er darf sich mit Themen, wie Tod und Krankheit auseinandersetzen und greift immer wieder zu dieser Geschichte, die nicht nur von Verlust erzählt, sondern auch von Neubeginn und Zuversicht.

Pädagogische Vermittlung

Da nicht alle Kinder selbstverständlich mit Tod und Trauer umgehen können, würde ich das Bilderbuch in der Tagesbetreuung tatsächlich erst ab fünf Jahren einsetzen.
Ich könnte mir gut vorstellen, das Bilderbuch in dialogischer Betrachtung anzuschauen, wenn es um das Thema Gefühle geht. Die Kinder können die Geschichte auch ohne Text aus den Zusammenhängen erschließen.
Nach der gemeinsamen Betrachtung würden wir gemeinsam den Mittelpunkt des Buches gestalten: Eddies Garten. Die Kinder dürfen sich aussuchen, ob sie eine grauenhafte Buschskulptur, Dornen, Unkraut, oder Früchte und Gemüse zum Garten beitragen möchten.
Am Ende schauen wir uns das Bild an und sehen (im besten Fall), dass das Leben ist, wie ein Garten. Manchmal ist er trist und grau und manchmal erblüht er in allen Farben. Es gibt Zeiten des Frohsinns und Zeiten der Trauer und alle brauchen ihren Platz.

So groß wie der HImmel
Text und Illustration: Brian Lies
Übersetzerin: Anna Klein
Peter Hammer Verlag, 2022
ISBN: 978-3-7795-0685-0
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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