Die Monsteroma
Inhalt
Der Papa der Ich-Erzählerin ist ein lustiger und zugewandter Mensch, nur gegen Ende des Sommers wird er verwirrt, etwas fahrig und schimpft mehr als üblich, dass, meinte er, habe er von Monsteroma gelernt. Die Oma ist der Grund für die schlechte Laune: Sie hat Ende September Geburtstag und ein Besuch steht an. Die Ich-Erzählerin beschließt kurzerhand mitzukommen und die spannende Monsteroma kennenzulernen. Beinahe verpassen sie den Zug, weil Papa augenscheinlich extrem viel zu tun hat. Mama bleibt Zuhause, sie hat Kopfschmerzen. So gehen Papa und Tochter das erste Mal zur Monsteroma, die überraschenderweise doch recht freundlich ist…
Bewertung
Die Autorin und Illustratorin Lena Steffinger hat Psychologie studiert und beschreibt in diesem wundervollen Bilderbuch recht vergnüglich die Mutter-Sohn-Beziehung, die leider nicht immer einfach war und deswegen leider auf einen Besuch pro Jahr begrenzt ist. Dieser eine Besuch macht den Papa schon ganz nervös und als er den Spruch mit der Monsteroma sagt, wird die Fantasie der Tochter beflügelt. Sie stellt sich die Oma als Monster vor, ihre Mitbewohner*innen auch und sie freut sich dass es statt Krötenschleim auch normales Essen gibt. Positiv aufgeregt, begleitet sie ihren nervösen Papa und ist gespannt, wie der Besuch weiter verlaufen wird. Mit dieser Haltung bildet sie die Brücke zwischen Sohn und Mutter.
Für die Erwachsenen Leser*innen ist das Buch sehr berührend. Wir ordnen ein, was die Kopfschmerzen der Mama bedeuten könnten und uns tut es leid, dass die Beziehung sich anscheinend recht schwierig gestaltet. Gleichzeitig ist die spätere Erkenntnis des Papas auch die hoffnungsvolle Botschaft : „Eine Monstermama, muss nicht zwingend eine Monsteroma sein“. Diese Botschaft regt zum Denken an und vielleicht werden wir etwas gütiger mit den Menschen, die uns nahe stehen und trotzdem fern sind.
Pädagogische Vermittlung
Dieses Bilderbuch würde ich mit einer kleinen Gruppe Kindern im Alter von 3-6 Jahren lesen. Ich würde gemeinsam mit ihnen besprechen, wie es dem Papa vor seinem Besuch bei der Mutter geht. Ist das immer so? Das man vor einem Besuch so nervös sein muss? Wann seid ihr aufgeregt? Zu welchen Anlässen besucht ihr Oma und Opa? Wie geht es euren Eltern dann?
Wir sprechen über die Beziehung der Kinder zu ihren Großeltern und Eltern. Mein Ziel ist es, dass die Kinder unterschiedliche Familienkonstellationen und Gegebenheiten kennenlernen und mitnehmen, dass jeder eine andere Beziehung zu den unterschiedlichen Mitgliedern seiner Familie hat.
Autorin und Illustratorin: Lena Steffinger
Kunstanstifter Verlag, 2022
ISBN: 978-3-948743-14-7
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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