Mit Lili durch das Jahr

Ein Pappbilderbuch, dass durch seinen einfachen Aufbau und seine schöne Drucktechnik überzeugt.In diesem Bilderbuch erfahren die kleinen Leser was die kleinen Mäuse Lili und Henri das Jahr über so machen. Vor jeder Jahreszeit finden wir eine Doppelseite mit Dingen, die es in dieser Jahreszeit zu bewundern gibt. Im Frühling sind das Osterglocken, Maiglöckchen, die Gießkanne oder Schwalben. Wegen der vielen Tierbabys ist der Frühling Lilis Lieblingsjahreszeit: Auf Seite zwei sehen wir eine Enten- und eine Hasenfamilie. Daraufhin entdecken wir Lili mit Henri bei der Gartenarbeit. Die Sommerworte sind Sonnenbrille, Marienkäfer, Eimer oder Eis. Lili und Henri toben auf den Feldern im Stroh herum und gehen an den Strand zum Baden. Birne, Regenschirm oder Gummistiefel bringt der Herbst. Die beiden haben Spaß bei der Apfelernte und beobachten ein Schneckenrennen im Regen. Mit dicker Winterjacke, Schlitten und Mütze sind wir für den Winter bestens gewappnet. Die Mäuse gehen im Schnee spazieren, während Bären und Füchse unter ihnen schlafen, zurück im warmen Mäusebau genießen sie eine heiße Schokolade.

Die Illustrationen, die sich gut vom Hintergrund abheben und dadurch starke Konturen bekommen, sind meist mit Fingern oder Handballen gedruckt, manchmal auch gezeichnet. Durch die reichhaltigen Kontraste und den einfachen, reduzierten Aufbau ist das Buch auch für kleine Leser geeignet. Mir persönlich gefällt zusätzlich die kräftige aber natürliche Farbgebung. Auf jeder Seite gibt es neue Tiere oder Blumen zu entdecken, die in der Lebenswelt der Kinder vorkommen und einfach zu benennen sind. So kann Sprachförderung bzw. Wortschatzerweiterung spielerisch stattfinden. Für Erwachsene, die Probleme haben, spezifische Dinge zu benennen, stehen die Worte daneben. Das hilft beim gemeinsamen Betrachten und erleichtert uns die korrekten Begriffe zu finden. Der Dialog zwischen den beiden Mäusen, der auf den Erlebnisseiten stattfindet, ist sehr einfach und kurz gehalten. Kritisieren möchte ich hierbei, dass er an einer Stelle „ironisch“ wird: Als Henri sich beim Äpfelpflücken über die ankommenden Vögel ärgert, antwortet Lili mit „Oh, hast du neue Freunde gefunden?“. Das ist für mich eine Aussage, der Kinder unter drei Jahren so nicht folgen können. Auch das angehangene „Haaa… haaaa…tschi“ im Frühling, das Erwachsene auf den Heuschnupfen hinweist, erschließt sich für die Kinder nicht und scheint mir daher überflüssig. Als letzten irreführenden Punkt möchte ich erwähnen, dass Füchse keinen Winterschlaf machen, und daher neben der schlafenden Bärenfamilie zur Fehlinterpretation anregen. Das finde ich dahingehend schade, als das frühe Bildung für mich schon im Kleinkindalter beginnt und ich daher an die Lektoren appellieren möchte, solche Sachverhalte richtig darzustellen!

Empfehlen möchte ich dieses Buch, weil ich die Darstellungen und die Vielzahl der unterschiedlichen Dinge, die man auf die Jahreszeit bezogen findet, sehr gut ausgewählt finde. Es ist ein Buch, das zum Sprechen üben anregt und sich daher sehr gut zum Aufbau des Grundwortschatzes im Kleinkindbereich eignet. Auf der letzten Seite kann man sich von der kleinen „Fingerdruckwerkstatt“ zu künstlerisch – ästhetischen Aktivitäten inspirieren lassen. Eine schöne Idee, die man einfach und passend zu jeder Jahreszeit umsetzen kann!

Weitere Bücher aus der Reihe sind „Eine Maus in meiner Hand“ und „Lili entdeckt die Farben“.

Mit Lili durch das Jahr
Lucie Albon
26 Seiten
Pappbilderbuch
Gerstenberg Verlag, 2018
ISBN 978-3-8369-5632-1

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