Wir finden Krümelbert

Inhalt

Zwei Kinder verbringen mit ihrer Mutter einen Tag am Meer. Zuerst entdecken sie auf dem Parkplatz einen toten Igel, doch nachdem sie ihm Blumen pflücken und am Strand sind, ist die Trauer gleich vergessen. Dort finden sie einen Käfer, den nennen sie Krümelbert, bauen ihm ein Schwimmbad und eine Sandburg. Doch kaum ist diese fertiggestellt, finden die Kinder Krümelbert leblos vor. Das macht den kleinen Bert nicht nur traurig, sondern auch richtig wütend. Trost spenden ihm ein sandiger Keks und eine Idee seiner Schwester. So schlafen die Kinder nach diesem aufregenden, schönen und traurigen Tag auf dem Weg nach Hause im Auto ein.

Bewertung

Die Ich-Erzählerin gewährt uns Einblick in den Alltag ihrer Familie, einem Alltag, wie ihn viele wohl kennen dürften: Geschwister, die zusammen spielen und streiten, ein Elternteil, das auch mal genervt von allem ist und sich auf eine Auszeit am Strand freut mit Musik, Heißgetränk und Kreuzworträtseln. Mit Leichtigkeit und Normalität erzählt AdBåge wie Leben und Tod, wie Spiel und Trauer, Spaß und Wut verwoben sind. Wie das Sterben der Tiere das Leben der Kinder beeinflusst und teils heftige Gefühle ausgelöst werden. AdBåge erzählt einfühlsam und kindgerecht, wie die jungen Protagonist*innen mit den Ereignissen dieses Tages umgehen und welche Lösung sie finden, um die Leichtigkeit des Tages bzw. des Lebens wieder zu finden. So kann ihre Geschichte als Anlass genommen werden, um den Tod eines Lebewesens zu thematisieren und das nicht nur, wenn es einen aktuellen Anlass gibt.

Die Aquarellillustrationen in warmen Farben wirken leicht, konzentrieren sich auf die Familienmitglieder und zeigen eindrücklich deren Emotionen und die Geschehnisse. Außerdem lassen sich einige Details entdecken, die ein realistisches Familienbild abzeichnen, amüsant sind (z. B. die Küche während der Vorbereitung, Mamas zuerst stoppelige und dann glatte Beine) und viele Sprechanlässe bieten (z. B. hat Mama auch Sonnencreme aufgetragen? Womit spielst du im Sand?).

Eine traurige und zugleich schöne Geschichte über Leben und Tod, über Gefühle und einen schönen Tag am Meer.

Pädagogische Vermittlung

Impulsfragen während der Bilderbuchbetrachtung:

• Wenn du mit deiner Familie ans Meer/ den Strand/ ins Freibad gehst… Was packst du ein?

• Die Kinder finden einen toten Igel – Hast du auch schon mal einen gesehen?

• Was könnte die Schwester machen, um ihren Bruder zu trösten?

• Was spielst du am Meer? Was machen Mama/ Papa?

• Hast du auch schon mal einen Käfer/ ein Insekt gefunden?

• Krümelbert ist gestorben – wie fühlt sich Bert? Was kannst du beobachten?

• Was machen die Kinder mit Krümelbert? Was siehst du/ denkst du?

Während der Bilderbuchbetrachtung ist es mir wichtig den Kindern Raum zu geben, um über ihre eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Thematik zu sprechen. Brauchen die Kinder mehr Input? Ist das Thema zu abstrakt? Besteht kein/ ein Interesse? Diesen und die folgenden Tage beobachte ich die Kindergruppe, ob das Thema nochmals aufgegriffen wird, es Fragen gibt oder die Geschichte in irgendeiner Art und Weise verarbeitet wird. Ggf. werde ich dann anhand eines anderen Buches nochmal darüber sprechen. Um nach diesem Thema wieder ein Gefühl von Leichtigkeit und Gemeinschaft herzustellen bauen wir alle zusammen eine Sandburg im Garten.

Mit dem Tod eines Tieres beschäftigt sich auch Füchslein in der Kiste.

Wir finden Krümelbert
Autorin & Illustratorin: Emma AdBåge
Übersetzerin: Friederike Buchinger
Beltz & Gelberg, 2023
ISBN: 978-3-407-75708-1

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