Füchslein in der Kiste
Inhalt
Der Fuchs, der eines Tages in den Wald kommt, ist harmlos. In seiner Kiste verbergen sich Tomatendosen, Fleisch kann er nicht mehr beißen, dafür fehlen ihm die Zähne. Erst fürchteten sich die Kaninchen, doch dann freunden sie sich mit ihm an. Er erzählt ihnen Geschichten und Weisheiten aus seinem Leben und zeigt ihnen, wie man sich richtig anpirscht. Sie begleiten ihn in seinen letzten Tagen und als er stirbt legen sie ihn in eine Kiste. Sie begraben ihn und nehmen Abschied. Gerne denken sie an ihn zurück.
Bewertung
„Füchslein in der Kiste“ erzählt uns die Geschichte einer zarten Freundschaft, zwischen Tieren, die normalerweise nicht gut Freund sind. Die Kaninchen, erst voller Vorbehalte, lassen sich auf den alten Fuchs ein und verbringen eine schöne Zeit mit ihm. Als sein Leben zu Ende geht, finden sie im Ritual Trost und erweisen ihm ihr Wohlwollen mit einem Lied. Diese Szenen erinnern an christliche Trauerfeiern, weswegen sich das Bilderbuch auch gut eignet, um Kinder auf eine anstehende Beerdigung oder einen Friedhofsbesuch vorzubereiten. Der tröstende Aspekt in dieser Geschichte ist, dass der Fuchs in der Erinnerung weiterlebt. Dieser Aspekt ist weltlich, verweist er weder auf einen Himmel, noch auf einen Schutzengel, somit ist das Bilderbuch für Menschen jeder (oder keiner) Religion geeignet.
Wie in „Warten auf Goliath“ und „Der Besuch“ hat Antje Damm wieder Papierwelten erschaffen, deren unterschiedliche Szenen sie abfotografiert hat. Mit diesem einzigartigen Stil wirken die Bilder dreidimensional und das Spiel mit Licht und Schatten macht die Figuren lebendig.
Pädagogisches Angebot
Zwischen 4 – 6 Jahren entwickelt sich ein natürliches Interesse zum Thema Tod. Mit „Füchsein in der Kiste“ kann man dieses Interesse aufgreifen.
In christlichen Einrichtungen ist es außerdem möglich den Feiertag „Allerseelen“ bzw. „Allerheiligen“ zu nutzen, um mit interessierten Kindern über das Thema Tod und Trauer zu sprechen. An diesem Tag besuchen einige Familien den Friedhof um Verstorbenen zu gedenken.
Wenn Kinder von Trauer betroffen sind, würde ich den betroffenen Erwachsenen Bücher zum Thema empfehlen. Sie können dann selbst auswählen, welches Buch für sie am Besten passt. Als Pädagogin habe ich ein wachsames Auge auf das Kind und seine Aktivitäten, inwiefern zeigt es seine Trauer? Äussert sich die Trauer durch Trennungsängste oder Aggressionen? Je nachdem würde ich das Kind trösten und wenn es für uns beide passt, ein Buch zum Thema anschauen. Wichtig finde ich, dass man den Kindergarten als Raum frei von Trauer anbieten sollte, da die Kinder auch davon profitieren, im Kindergarten Normalität erfahren zu dürfen.
Weitere Bilderbücher zum Thema Tod und Trauer sind „Warum bist du traurig, Opa?“, „Ente, Tod und Tulpe“, „Dayos Reise“, „Wo gehst du hin, Opa?“ und „Als Oma immer kleiner wurde“. Außerdem findet ihr drei weitere Bücher und Informationen zum Umgang mit Trauer in dem Artikel „Drei Bilderbücher – Mit Kindern über Tod sprechen“.
Autorin: Antje Damm
Moritz Verlag, 2020
ISBN: 978-3-89565-399-5
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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