Das alles sind Gefühle
Inhalt
Wer ist denn der Junge im Spiegel mit dem vor Wut verzerrten Gesicht? „Das bin ich nicht!“, schluchzt Lars. Das alles nur, weil ihm das Marmeladenglas heruntergefallen ist und Mama schimpfen musste! Während er im Garten sitzt, kommt ein Maulwurf vorbei und gemeinsam reden sie über dieses Gefühl und noch weitere. Sie alle gehören nämlich zu uns, ob sie nun gut sind oder blöd. Wichtig ist, dass wir mit jemandem darüber sprechen und uns selbst gute Gefühle machen können.
Bewertung
Ein wütendes Kind, ein schimpfendes Elternteil – eine Situation, die in vielen Familien vorkommt. So können sich große und kleine Betrachter*innen einfach in Lars hineinversetzen. Auch die anderen Beispielsituationen, anhand derer Lars und der Maulwurf über Gefühle sprechen, sind direkt aus der Lebenswelt der Kinder.
Die zarten Aquarellillustrationen zeigen anschaulich wie es um Lars‘ Gefühlswelt steht und der Maulwurf ist ein einfühlsamer und liebevoller Gesprächspartner. Ihm erzählt man gerne von seinen Gefühlen und nimmt seine Ratschläge an.
Meiner Meinung nach müssen für jüngere Kinder einige Gefühle geklärt werden z. B. was Stolz ist oder Verlegenheit, was es bedeutet Vertrauen in sich selbst zu haben. Auch hätte ich mir eine andere Bezeichnung für Gefühle wie Wut oder Ärger gewünscht, als blöd. So zum Beispiel schwierige Gefühle oder Gefühle, mit denen man schwer umgehen kann oder Gefühle, die dich stören. Das Wort ist negativ besetzt und könnte es erschweren, solche Gefühle anzunehmen. Denn die Aussage des Buches ist es, dass alle diese Gefühle zu uns gehören, wir auch mit wutverzerrtem Gesicht noch wir selbst sind. Manchmal wissen wir nicht, woher diese Gefühle kommen. Aber es ist wichtig, sich mit jemandem darüber auszutauschen und sich selbst viele schöne Gefühle zu machen.
Eine wunderbare Geschichte also, um mit Kindern über Gefühle und den Umgang damit zu unterhalten und sich eventuell gleich selbst als Gesprächspartner*in anzubieten, wenn die Gefühle mal wieder stark sind.
Pädagogische Vermittlung
Das Buch kann sowohl im pädagogischen als auch im familiären Kontext sehr gut genutzt werden, um sich mit Kindern über ihre Gefühle und den Umgang damit auszutauschen.
Während der Bilderbuchbetrachtung gehe ich immer wieder auf die Gefühle ein, die genannt werden und frage die Kinder, ob sie das Gefühl erklären bzw. ein Beispiel nennen können z. B. warst du auch schon mal so wütend wie Lars? Möchtest du dich manchmal auch im Bett verstecken, so wie Lars?
Auch auf die Mimik gehe ich ein z.B. wie sehen die Augen/ der Mund von Lars aus? Welche Farbe hat sein Gesicht? Wie könnte er sich fühlen? Kannst du auch so schauen?
Wir besprechen, wie Lars mit den Gefühlen umgeht und wie wir mit den Gefühlen umgehen oder umgehen könnten.
Lars spricht mit dem Maulwurf und er hilft ihm. Mit wem kannst du sprechen?
Im Anschluss daran führe ich Gefühlskarten ein. Auf einer Karte ist ein Gesicht, das fröhlich oder traurig oder wütend ist. Jedes Kind wählt eine Karte, darf sie im Anschluss zeigen und sagen, wie es sich fühlt. Wichtig: Alle Gefühle sind erlaubt!
In unserer Top 10 – Gefühle, stellen wir euch viele Bücher zu vielen verschiedenen Gefühlen vor. Beim Stampfosaurus geht es konkret um die Wut.
Autor: Michael Engler
Illustratorin: Juianna Swaney
Ars Edition, 2022
ISBN: 978-3-8458-4602-6
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
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