Der Kackofant – Pipi, Kacka und Sauberkeitsentwicklung

Inhalt

Wer kennt ihn nicht den Kackofant? Das Tier, das aussieht, wie ein Elefant dessen Rüssel sich zum Klopapier aufrollt, setzt seine Haufen gezielt ein, um anderen zu helfen, oder selbst damit zu punkten. So baut er die größten „Sand“ – Burgen am Strand, zeigt Hänsel und Gretel den Weg aus dem Wald, hilft dem Bauern beim düngen seiner Felder und verhindert, dass der Gegner Tore erzielt, indem er vor das Tor kackt. Die unterschiedlichen Szenarien sind begleitet von lustigen Bildern und Reimen.

Klett Kinderbuch, 2011

Bewertung

„Der Kackofant“ ist urkomisch und greift das Interesse der Kinder an Fäkalien humorvoll auf. Auf den Bildern im Comic-Stil können die Kinder viele Dinge benennen, wobei im Zentrum meistens der große braune Haufen steht. Kleine Kinder merken schnell, dass das letzte Wort des Vierzeilers „Kackofant“ ist und kommen schnell der Aufforderung nach das Wort einzusetzen. Die größeren Kinder können Reime raten. So wird das Bilderbuch zur humorvollen Sprachförderung!
Wer also nach lustigen Alternativen zu den typischen Töpfchenbüchern sucht, der kann sich den Kackofant anschauen. Die einzige Handlungsaufforderung in diesem Buch ist, sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen. Es passt aber auch sehr gut für größere Kindergartenkinder, die sich gerne über Fäkalien lustig machen und bestimmt viel zu kichern haben.

Klett Kinderbuch, 2011

Töpfchenbücher in der Kritik

In den sozialen Medien standen die typischen Töpfchenbücher wiederholt in der Kritik. Dem Anschein nach setzen Eltern und pädagogische Fachkräfte Kinder unter Druck, wenn sie diese Lektüre anbieten. Das sehe ich anders:
In „Lesekultur in der Krippe“ empfiehlt Silvia Näger für jedes Alter entwicklungsgerechte Bücher auszuwählen. Hierzu zählt sie Bilderbücher, die bekannte Tätigkeiten und Handlungen abbilden. Weiter ist es wichtig, die Interessen der Kinder zu berücksichtigen (vgl. Näger S., 2019).
Das Interesse an „Pipi und Kacka“ ergibt sich oft um das zweite Lebensjahr herum von selbst. Manche Kinder zeigen das in der Kita oder Zuhause, indem sie anderen auf die Toilette folgen, oder vermehrt von „Kacka und Pipi“ sprechen. Sie realisieren, dass die Ausscheidungen in irgendeiner Form zu ihrer Lebenswelt gehören. Einige Kinder greifen sehr gerne nach den Töpfchenbüchern, so wie andere zu Büchern greifen, die den ersten Kindergartentag beschreiben. So können Bücher einzelne Kinder bei ihrer kommenden Entwicklungsaufgabe unterstützen.
Weitere wertvolle Informationen zum Umgang mit der Sauberkeitsentwicklung bei Kindern könnt ihr in diesem Artikel von Gabriele Haug – Schnabel nachlesen: „Physiologische und psychologische Aspekte der Sauberkeitsentwicklung“.

Weiter kann man natürlich über den literarischen Wert, oder den Unterhaltungsfaktor solcher Bücher streiten. Ich persönlich ziehe Bücher, wie „Der Kackofant“ oder „Wie und wo geht der Floh aufs Klo?“ vor, um das Interesse an Fäkalien aufzugreifen – dies ist aber Geschmacksache.

Der Kackofant
Autor: Klaus Cäsar Zehrer
Illustrator: FIL
Klett Kinderbuch, 2011
ISBN: 978-3-95470-033-2
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag

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