Komm, wir zeigen dir unsere Kita
Inhalt
Constanze von Kitzing nimmt uns in ihrem ersten Wimmelbuch mit in die Kita Kunterbunt. Sie zeigt uns den Alltag der Pinguin-Gruppe, von der Bringzeit, bis zum Abholen und allem, was dazwischen an einem gewöhnlichen Kita-Tag geschehen kann: spielen, streiten, essen und gemeinsam viel Spaß haben! Kein Kind ist wie das andere und so haben auch ein Krokodil und ein Nilpferd hier ihren Platz.
Bewertung
In diesem Buch wimmelt es nur so von Kindern! Auf der Rückseite des Buches ist die ganze Gruppe mit ihren Namen abgebildet. Sie nehmen uns mit durch ihren Tag und zeigen typische Alltagssituationen und Routinen aus ihrem Kita-Alltag, die wohl alle Kinder, Eltern oder Pädagog*innen kennen. Dabei wird nicht nur eine heile Welt gezeigt, sondern auch Kinder, die streiten, morgens nicht bleiben wollen, Eltern die genervt sind oder lieber ins Smartphone schauen, als zum Abschied zu winken. So können sich Betrachter*innen jeden Alters gleichermaßen in der Geschichte wiederfinden.
Der Name „Kita Kunterbunt“ steht sowohl für das bunte Alltagstreiben, als auch für die Diversität der Protagonist*innen dieser Geschichte. Diese haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe, verschiedene Haut- oder Haarfarben, Körperformen und Interessen. Manche Kinder tragen eine Brille, ein Augenpflaster und ein Junge sitzt im Rollstuhl. Geschlechterklischees werden aufgeweicht. So bringen Väter und Mütter ihr Kind in die Kita, ein Junge backt Kuchen in der Puppenecke, ein Mädchen träumt davon ein*e Superheld*in zu sein und die Pädagog*innen übernehmen alle die gleichen Aufgaben, unabhängig vom Geschlecht. Kein Kind, kein Mensch, ist wie der/ die andere und das ist hier ganz deutlich zu sehen.
Von Kitzings Wimmelbuch ist nicht ganz textlos. Wenige Textzeilen zu jeder Doppelseite, sowie Sprechblasen beschreiben kurz die dargestellte Situation, benennen die Kinder und Erwachsenen, stellen Impulsfragen oder können als Anlass für solche dienen. Zum Beispiel: „Der Junge weint. Was könnte er seinem Vater sagen?“. Doch natürlich kann das Buch auch selbstständig von den Kindern betrachtet werden, denn der große Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt bietet auch ohne eine Erwachsene Person viele Sprechanlässe.
Das Pappbilderbuch ist aus stabilen Seiten und in extra großem Format. So können die farbenfrohen Bilder gut und immer wieder betrachtet werden. Die Geschichte ist im Vergleich nicht so klein, „wimmelig“ und detailreich illustriert wie andere Wimmelbücher. Dennoch ist viel los auf den Buchseiten, viele unterschiedliche Handlungssträne werden erzählt, Details gezeigt, einiges zu suchen und zu finden (z. B. eine kleine Maus auf jeder Seite), wodurch immer wieder Neues entdeckt werden kann.
Ein Buch, in dem ganz viel Vielfalt steckt und sich viele Familien wiederfinden können!
Pädagogische Vermittlung – Für Eltern
Viele Eltern holen ihr Kind von der Kita ab und erhalten auf die Frage: „Was hast du heute in der Kita gemacht?“ zur Antwort „Nichts!“, „Weiß ich nicht!“ oder „Gespielt!“.
Das Buch eignet sich, um mit dem Kind über den vergangenen Tag oder bestimmte Situationen ins Gespräch zu kommen. Nebenbei werden sprachliche Fähigkeiten gefördert und wertvolle Zeit mit dem Kind verbracht. Mögliche Impulsfragen während der Buchbetrachtung:
- „Hier sucht ein Kind seine Hausschuhe. Weißt du noch, als wir ganz lange deine Schuhe gesucht haben?“
- „Hier wird das Kind abgeholt und freut sich sehr. Ich habe mich heute auch gefreut dich zu sehen!“
- „Siehst du das Geburtstagskind? Erinnerst du dich noch an deinen Geburtstag?“
- „Findest du die kleine weiße Maus?“
- „Da schläft ein Kind schon! Bist du heute auch ganz schnell eingeschlafen?“
Pädagogische Vermittlung – Für den Kita-Alltag
Wir betrachten das Buch und nutzen es, um über unsere Kita-Gruppe zu sprechen und mehr über die einzelnen Kinder zu erfahren:
- „Wer gehört alles zu unserer Gruppe?“
- „Wer mag welche Spiele/ Räume? Gibt es im Buch Spiele/ Räume, die wir auch haben?“
- „Wie ist der Ablauf bei uns?“
- „Wer hat welches Lieblingsessen?“
- „Was können wir alle zusammen als Gruppe unternehmen?“
In den nächsten Tagen betrachten wir das Buch immer wieder gemeinsam und es steht den Kindern auch im Freispiel zur selbstständigen Betrachtung zur Verfügung. Außerdem machen wir Unternehmungen und Aktionen, die das Gruppengefühl stärken. Einige Beispiele:
- Wir sprechen über Gruppenregeln z. B. „Wie wollen wir miteinander umgehen?“ oder „Wie sind wir (z. B. eine lustige Gruppe)?“
- Wir hängen ein Gruppenbild auf. Drumherum kleben wir unsere ausgeschnittenen Handabdrücke. Die Kinder dürfen, je nach Können, ihre Hände anmalen oder mit ihrem Namen beschriften.
- Gemeinsam machen wir einen Ausflug z. B. zum Spielplatz.
- Ältere Kinder überlegen sich eine Überraschung für die Jüngeren, z. B. ein Mitmachlied singen, Puppentheater.
- Wir beschäftigen uns mit unserem Gruppennamen. Wir basteln z. B. als Pinguin-Gruppe die Tiere und sprechen über ihr Leben oder als Rote-Gruppe sprechen wir über die Farbe, sammeln rote Gegenstände, ziehen uns alle Rot an.
Bei diesem Beispiel liegt der Fokus auf der Kita-Gruppe. Natürlich kann in einem weiteren Schritt oder parallel die Familie der einzelnen Kinder, deren kulturelle Hintergründe und Alltag aufgegriffen werden.
Autorin & Illustratorin: Constanze von Kitzing
Carlsen, 2021
ISBN: 978-3-551-17015-6
Details und erhältlich* bei: Thalia Genialokal Verlag
Einen schönen Einblick ins Buch bekommt ihr auch in diesem Video
Weitere Einblicke in den Kita-Alltag und dessen Diversität bieten Mina entdeckt eine neue Welt und Alex, abgeholt!.
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