Das Dorf der Fische

Das Dorf der Fische Buchcover

Inhalt

Die Ich-Erzählerin und ihre Familie sind auf dem Weg in den Urlaub, als der kleine Bruder Joan einen Kirchturm im Wasser erblickt. Seine Schwester erzählt ihm, wie der Turm und mit ihm ein ganzes Dorf, in den Reschensee gekommen ist. Wer heute wohl dort unten wohnt? Gemeinsam lassen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf und erzählen fröhlich davon, was im Dorf der Fische alles passiert.

Bewertung

Ganz hinten im Buch gibt es kurz und verständlich zusammengefasst eine Erklärung dafür, wie und weshalb der Kirchturm und das Dorf unter Wasser stehen und wie der Reschensee entstanden ist. Tatsächlich dient dieser Ort aber nur als Kulisse für die fantasievollen Überlegungen der Geschwister. Wir Betrachter*innen erfreuen uns an den einfallsreichen und amüsanten Schilderungen, die auch unsere Fantasie anregen. Wir spinnen die Gedanken der Kinder weiter und überlegen selbst, wie das Dorf der Fische aussehen könnte – das Sprechen, das Erzählen und die Imagination werden so ganz nebenbei gefördert. Am Ende des Buches stellt das Mädchen die Frage, ob der/ die Betrachter*innen mit ihr an Land oder mit ihrem Bruder ins Wasser hüpfen wollen. Auch hier wieder ein Sprechanlass, um das Für und Wider zu diskutieren, die Möglichkeiten, wie man unter Wasser atmen und eventuell die fischigen Dorfbewohner besuchen könnte.

Pfeifer, 2023: Das Dorf der Fische, Innenseite Buchumschlag

Die Illustrationen bestechen durch Einfachheit, Collagen artige Elemente und fröhliche, bunte Farben. Der wie mit einer Schreibmaschine geschriebene Text verleiht der Erzählung etwas besonderes. Die Kombination aus Schrift und Bildern wirkt künstlerisch. Die Familie der Geschwister wird modern dargestellt, zeigt aber auch eine gewöhnliche Familie auf dem Weg in den Urlaub, mit allem was dazu gehört, Reiseübelkeit der Kinder inklusive.

Fehr und Chang haben ein kleines Kunstwerk erschaffen, das Kinder, aber eigentlich uns alle, dazu einlädt der Fantasie freien Lauf zu lassen, dem Philosophieren und dem Erzählen zu frönen.

Pädagogische Vermittlung

Impulsfragen während der Bilderbuchbetrachtung:

  • Die Familie fährt in Urlaub. Was packen sie ein? Was muss unbedingt mit, wenn du in Urlaub fährst?
  • Kennst du jemanden, dem auch übel wird beim Autofahren?
  • Was entdeckt Joan?
  • Hast du eine Idee, warum der Kirchtrum im Wasser steht?
  • Kurze Erklärung was geschehen ist. Zu der entsprechenden Doppelseite im Bilderbuch wird ein Bild des echten Kirchturms gezeigt, ebenso vom See, dem Dorf, dem Staudamm…
  • Eine Fischschule -was lernen die Kinder dort?
  • Was könnte es noch im Dorf der Fische geben?
  • Möchtest du unter Wasser gehen und nachsehen? Wie könnten wir das machen?

Da ich allen Kinder genug Raum für ihre Ideen und zum Erzählen geben möchte, besteht meine Gruppe aus maximal 4 Kindern.

Weiterführende Impulse:

Wir gestalten unser eigenes Dorf der Fische. Jedes Kind bekommt ein weißes Papier, außerdem lege ich Bilder von Häusern (z. B. aus Zeitschriften, Katalogen, Postkarten… ) und Stifte bereit. Zuerst gestaltet jedes Kind sein eigenes Dorf. Natürlich auch mit Fischen. Danach wird mit verdünnter Wasserfarbe das Dorf „unter Wasser gesetzt“. Zur Inspiration kann auch das Innere des Bucheinbands betrachtet werden.

Menschen unter Wasser. Wir überlegen, wie Menschen unter Wasser atmen können bzw. wie Menschen das Leben unter Wasser erforschen können. Aus verschiedenen Pappkartons basteln wir gemeinsam ein U-Boot. Gibt es keine Kartons können Möbelstücke, Kissen, Tücher, Decken… genutzt werden.

Das echte Dorf. Gibt es Bilder, kurzse Videoausschnitte oder Kindgerechte Dokus (z. B. von der Maus)? Diese können mit den Kindern betrachtet werden.

Eine weitere fantasievolle Geschichte von Daniel Fehr ist Wir bauen einen Damm!. Auch Die Mondblume und Der verliebte Koch laden zum philosophieren ein.

Das Dorf der Fische Buchcover
Das Dorf der Fische
Autor: Daniel Fehr
Illustratorin: Pei-Yu Chang
Kunstanstifter, 2023
ISBN: 978-3-948743-12-3

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